Neue Perspektiven

Design wird in der Regel als Disziplin praktiziert, die auf den Menschen fokussiert. Beim phytozentrierten Design stehen die Bedürfnisse der Pflanzen im Zentrum. Mit dieser Thematik beschäftigt sich das Kuratoren- und Designduo Laura Drouet und Olivier Lacrouts von Studio Dots. Sie lernten sich vor zehn Jahren kennen und beschäftigen sich seither mit der Idee des pflanzenbasierten Gestaltens.

Bild: Olly Cruise

Ein zentrales Thema Eurer Arbeit ist das phytozentrierte Design. Was ist damit gemeint?
Olivier Lacrouts: Die Idee ist, dass wir uns vom Gedanken des menschlich zentrierten Designs wegbewegen und es auf Pflanzen ausrichten. Der Begriff «Phyto» kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet «Pflanze».
Laura Drouet: Das phytozentrierte Design versucht, die unausgewogene Designperspektive auszugleichen, die sich zu sehr auf den Menschen konzentriert. Wir sind von unserer Umwelt abhängig und müssen einen Weg finden, harmonischer mit ihr zusammenzuleben. Pflanzenbasiertes Design könnte ein Lösungsansatz sein.

Bild: Olly Cruise

Studio Dots nähert sich den Themen Umweltschutz und Klimawandel durch Gestaltung mit partizipatorischen Ansätzen. Wen wollt ihr damit ansprechen?
OL: Wir realisieren Ausstellungen, praktische Workshops, Publikationen und Kulturprogramme. Die Themen, die wir angehen, sind für alle relevant, die Teilnahme ist für jeden möglich.

Bild: Olly Cruise

An den Workshops «Beyond the Pot» laden Sie Gestalter dazu ein, aus einer Designperspektive über unsere Beziehung zu Pflanzen nachzudenken. Können Sie den Prozess erklären?
LD: Ein Workshop dauert in der Regel eine Woche. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zu Beginn in kleine Gruppen eingeteilt und dazu aufgefordert, eine Pflanze nach ihrer Herkunft, ihren Bedürfnissen, ihrer Wesensart und ihrer Beziehung zum Menschen zu untersuchen. Im Laufe der Woche entwickeln sie ein Objekt, das die Probleme dieser Pflanze löst und ihre Bedürfnisse befriedigt. Zum Abschluss wird jedes Projekt vorgestellt.

Bild: Olly Cruise

Den ganzen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 03-23 der Wohnrevue.

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