Eine kunstvolle Familienbleibe inmitten von Brüssel: Seit drei Jahren lebt Dimitri Jeurissen mit seiner Frau Jeanna Criscitiello und den drei heranwachsenden Kinder in einem vierstöckigen Backsteingebäude. Nachdem sie lange in einer Loft gewohnt hatten, findet hier nun jedes Familienmitglied seinen ganz eigenen Rückzugsort. Dabei stets begleitet von ausdrucksstarken, farbenfrohen Kunstwerken.
Das Haus in der Brüsseler Gemeinde Forest sprach die Familie auf Anhieb an. Es hatte seinen ganz eigenen Charakter. Denn bei der Umgestaltung hatte sich der Architekt Pierre Lhoas für eine Umkehrung der klassischen Raumanordnung eines Gebäudes entschieden. So befinden sich in dem vierstöckigen Haus die Schlaf- und Arbeitsräume in den unteren Geschossen, die Küche mit Esszimmer hingegen im Dachgeschoss. Dadurch verfügt dieses neben einer lichtdurchfluteten Industrieküche und einem grosszügigen Wohnzimmer über eine weitläufige, sonnige Dachterrasse, deren Bepflanzung mit dem Grün des gegenüberliegenden Parkes korrespondiert.
«Aussicht und Licht waren für uns entscheidende Argumente bei der Suche», sagt Jeurissen. So war das Dachgeschoss ausschlaggebend für die Wahl des Hauses. Denn hier ist der Übergang von Innen- und Aussenbereich quasi nahtlos. Die Fenster sind nicht nur sehr gross, sondern auch so konzipiert, dass sie wie Garagentore hochgezogen werden können. Neben der Aussicht besticht das Dachgeschoss durch seine entspannte, farbenfrohe Atmosphäre.
Jedem Möbel seine Geschichte
In den unteren Stockwerken werden die Töne gedämpfter. Nichtsdestotrotz gibt es Farbakzente: In den Wohn-, Arbeits- und Schlafzimmern sorgt eine umfangreiche Kunstsammlung für Farbe. Das kommt nicht von ungefähr. Zu Beginn seiner Karriere im Kulturbereich hatte der heute 56-Jährige vor allem Kunden aus der Kunstszene. Einige der Werke bekam er als Tauschgeschäft, andere kaufte er im Ausland, meist von jungen Kunstschaffenden. Wie seine Kunst, ist auch seine Möbelsammlung im Laufe der Jahre gewachsen: Flohmarktfunde, Erbstücke, Vintage-Design. Dabei interessieren ihn weniger die Möbel selbst, sondern viel mehr die Geschichten, die dahinter stecken.