Natürlich schön

Über eine Massivholzplatte streichen, barfuss auf einem Teppich aus Kokosfaser gehen oder in Bettwäsche schlafen, die man dereinst kompostieren kann: Das ist Natur pur. Wir porträtieren einen Holzflüsterer, Firmen, die schon lange auf Natur pur setzen, ein Start-up sowie ein Museum, das gerade dabei ist, 30 000 Gewächse zu pflanzen.
Holz im Herzen
Girsberger

Girsberger ist für die Herstellung von Büro- und Wohnmöbeln bekannt, im Besonderen auch für hochwertige Tische mit Massivholzplatten. Das Traditionsunternehmen wurde 1889 als Drechslereibetrieb gegründet und hat sich seither ständig weiterentwickelt. Seit 2008 bewirtschaftet die in Bützberg ansässige Firma ein eigenes Holzlager. Einen gewissen Anteil braucht Girsberger für die eigenen Möbel, ein Grossteil wird an Schreinereibetriebe geliefert. Das Holzlager ist das Revier von Jakob Röthlisberger, Leiter Holzeinkauf und Sortimentsverantwortlicher. Er reist durch ganz Europa und besucht oft direkt die Holzschläge im Wald, um die schönsten Stämme aufzuspüren. In der Sägerei bestimmt er die Schnittrichtung der Stämme und zeichnet diese an, damit auf den eingesägten Brettern eine möglichst vorteilhafte Jahrring- und Astzeichnung zur Geltung kommt. Das Schnittholz wird anschliessend in einem Holzlager in Koblenz, Bützberg oder in einem der dezentralen Lager jahrelang schonend an der Luft getrocknet. Was ihn an seiner Arbeit und am Holz fasziniert, hat er uns im folgenden Gespräch verraten.

Jakob Röthlisberger, Sie sind seit 12 Jahren zuständig für den Holzeinkauf. Wie stark ist das Lager seither gewachsen, und was hat sich verändert?
Wir haben unseren Lagerbestand  von 150 m³ auf nun 3900 m³ ausgebaut mit dem Ziel, das Material schnell verfügbar zu haben. Massivholz ist einerseits unsere Kompetenz und andererseits der Werkstoff, aus dem wir unsere Produkte fertigen. Mit dem grossen Vorrat können wir kundenbezogen und schnell reagieren.

Warum ist die eigene Holzbewirtschaftung so wichtig für die Massivholzmöbel?
Die Lagerung braucht Zeit, und einige Holzarten benötigen auch viel Wissen und Pflege. Um ein ausdrucksstarkes Produkt herzustellen, verwenden wir jeweils Holz von einem einzigen Baum. Damit ist die Voraussetzung der Einheit von Farbe und Ausdruck fürs Erste gegeben und im Möbel später erkennbar. Ganz am Anfang steht der richtige Einschlagszeitpunkt. Durch Sorgfalt beim Sägen, Stapeln und Abdecken sowie bei der
nötigen Lufttrocknungszeit – besonders bei tanninhaltigen Hölzern wie Eiche und Kastanie – werden die inneren Werte des Holzes erkennbar. 

girsberger.ch

Das ganze Interview lesen Sie in der Juliausgabe der Wohnrevue. Hier bestellen.

 

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