Kleinod am Bielersee

Arabelle Althaus, das Fischerhaus steht direkt am Seeufer, inmitten des Uferschutzgebietes – dort zu bauen, wäre heute unmöglich. Erzählen Sie uns etwas über die Geschichte des Hauses.
Das Fischerhaus wurde in mehreren Etappen zwischen 1930 und 1935 erbaut. Es war immer in Privatbesitz und wurde vorwiegend als Feriendomizil genutzt. Die heutigen Besitzer kauften das Haus 1980 und wohnten zeitweise mit ihrer Familie dort. Die Grundstruktur von 1935 besteht noch heute und blieb bis 2004 unverändert. 

Sie erhielten den Auftrag, das Haus zu ­renovieren – eine Carte blanche sozusagen?
Ja, einzig die Aussenhülle musste bestehen bleiben. Diese Prämisse war naheliegend: Das Objekt befindet sich nach heutiger Gesetzgebung nicht mehr in der Bauzone, sondern im Uferschutzgebiet. Die Auflagen sind entsprechend hoch. Optisch und von den Dimensionen her durfte aussen nichts ­verändert werden.

Und im Innern?
Da konnte ich aus dem Vollen schöpfen. Die Bauherrschaft liess mich auch die Raum­aufteilung neu definieren. Einzig der Grundriss eines Zimmers war gegeben. Dieses wurde 2004 auf einem bestehenden Fundament des Hauses erbaut und war – im Gegensatz zum restlichen Gebäude – in einem guten Zustand.

Wie sind Sie bei der Planung und ­Umsetzung vorgegangen?
Zuerst habe ich die Bedürfnisse der Besitzer abgeklärt: Ihnen war wichtig, das Fischerhaus zum praktischen und gleichzeitig stilvollen Feriendomizil für die Familie zu machen. Zudem sollte die eindrückliche Naturkulisse nicht durch ein extravagantes Interieur konkurrenziert werden.  

 
Innenarchitektin Arabelle Althaus sanierte ein ­Fischerhaus am Bielersee von Grund auf. Der schlichte Ausbau des ­Feriendomizils besticht durch ­verborgene Finessen und das harmonische Zusammenspiel von Innen- und Aussenraum.
Wie sind die Räume angeordnet?
In der Mitte des Hauses befindet sich ein offenes Wohn-/Esszimmer. Die grosszügigen Fensterfronten geben den Blick auf den See frei. Im Westflügel des Hauses befindet sich eine mit Schiebetüren abtrennbare Küche, gefolgt von einem Badezimmer und einem Schlafzimmer. Ein weiteres Schlafzimmer befindet sich im Ostflügel, welcher 2004 erweitert wurde. Eine grosse Terrasse zieht sich über die gesamte Hausfront und gewährt direkten Zugang zum See.

Das ganze Interview lesen Sie in der Juliausgabe der Wohnrevue. Hier bestellen.

Wort
Benjamin Moser

Bild
Schaub Stierli Fotografie
Adrian Anton

Neueste Artikel

Grell Pastell

«Wir haben Lust auf neue Farben, markante Muster und auffallende Textilien, die unsere Räume beleben.» Das Designkollektiv MIK inszeniert den Frühling.

Umgarnt

Wir stellen Ihnen eine Reihe an renommierten Textildesignschaffenden vor. Lassen Sie sich inspirieren und von deren Leidenschaft umgarnen.

Analog und erfinderisch

Cécile Feilchenfeldt entwickelt Strickkreationen für grosse Modehäuser wie Dior und Louis Vuitton. Wir haben die Schweizerin in Paris besucht.

Weitere Artikel