Gar nicht oberflächlich

Innovative Materialien im ­Möbelbau gibt es einige. Das zeigen einige der hier vorgestellten Materialprojekte, die heuer sogar für den Design Preis Schweiz nominiert sind. Neben Werkstoffen stellen wir Ihnen aber auch einheimische Manufakturen vor, die wahre Meister der Handarbeit sind.
Shizuka Saito
Es ist vor allem die Experimentierfreude der Gestalterin, die von den Nominatoren des ­Design Preis Schweiz gelobt wurde. Aus den Materialexperimenten von Shizuka Saito entstehen spannende Produkte aus herkömmlichen Materialien, die überraschen und überzeugen. Ein gutes Beispiel für ihre Arbeit ist das System «Valt», das sie für die NOV Gallery in Genf entwarf und während der Mailänder Möbelmesse in der Rosanna ­Orlandi Gallery zeigte. Gefertigt werden die Regale und Raumtrenner grösstenteils aus Lochblech – einem simplen ­Material, das ­verschiedene Anwendungsmöglichkeiten ­bietet. Die Gestalterin mit japanischen ­Wurzeln nutzte die Löcher der Platten, um ­mittels ­Stäben Regalböden zu kreieren.
shizukasaito.com

Sknife
Die Manufaktur in Biel ist eine Exotin: Sie ist nämlich die einzige Messerschmiede in der Schweiz, die Messer in Serien produziert, und dies zu einem grossen Teil von Hand. Die Rohlinge für die Steakmesser bestehen aus Chirurgenstahl und werden im Emmental vorproduziert. In der Manufaktur in Biel wird das Metallstück dann geschliffen und der Holzgriff angeleimt. Anschliessend werden Holz- und Metallteile fein geschliffen und von Hand poliert. Die Steakmesser, von denen es mittlerweile auch eine Klappversion wie im Bild gibt, sind äusserst beliebt bei Profis und Hobbyköchen, die Wert auf hochwertiges und stilvolles Werkzeug legen. Die Bestellungen kommen nicht etwa nur aus der Schweiz, sondern aus der ganzen Welt.
sknife.com

Eternit
Neben dem Hauptwerk in Niederurnen, wo Fassaden industriell hergestellt werden, gibt es in Payerne eine Manufaktur. Hier werden Pflanzentöpfe und Gartenmöbel in viel Handarbeit hergestellt. Das Material besteht aus Wasser, Zement, Zellulose, Kunststoff sowie Wasser und gleicht im feuchten Zustand einem schweren, nassen Filzstoff. Diese Masse wird in grossen Tanks gemischt und anschliessend von Hand in die Holzformen eingepasst. Die Kanten werden gesäubert, und das Endprodukt wird dann zum Trocknen gelagert. Im Bild die Herstellung des «Loop Chair», einer Überarbeitung von Willy Guhls berühmtem Strandstuhl aus dem Jahr 1954.
eternit.ch

 

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