Frische Brise aus dem Süden

Die ersten Schritte
Seine kreative Laufbahn begann Giulio Parini (*1984) eigentlich schon als Kind. Hotels faszinierten ihn, und während der Familienferien zeichnete er grosse Hotels mit Swimmingpools und Blick auf paradiesische Strände. Im Alter von gerade mal zehn Jahren entwarf er sein erstes Möbelstück. Darüber hinaus liess er sich auf Street-Art und Grafikdesign ein und zog später nach Mailand, um Industrial Design an der Nuova Accademia di Belle Arti (Naba) zu studieren. Mit dem Projekt «Tensor Voting» erhielt er erstmals Anerkennung als Designer. Es ist ein cleveres Modularsystem, bestehend aus geschweissten Eisenstäben, die zusammen ein ästhetisch überzeugendes Regal ergeben. Ein Projekt, das er in São Paulo zwischen seinem Bachelor an der Naba in Mailand und dem Master an der Ecal in Lausanne entwickelt hat. Dank seiner internationalen Ausbildung konnte Giulio Parini verschiedene Designansätze ausloten. In seine Entwürfe mischt er ein bisschen Italien, Schweiz, Frankreich, Brasilien und Indonesien, und das Resultat ist absolut originell. Auf Bali hat er gelernt, seine Werke loszulassen und nicht ausschliesslich als alleiniger Autor eines Produkts zu wirken, sondern Synergien zu nutzen und mit  Handwerkern zusammenzuarbeiten. Der «Kajong»-Stuhl ist das vielleicht schönste Beispiel dafür: Der Stuhl trägt den Namen des Handwerkers, der ihn hergestellt hat, und er hat dem Möbel sogar noch ein dekoratives Bambus-Element hinzugefügt.

Die Designphilosophie
Unabhängig vom Produkt glaubt Giulio Parini «an ein praktisches, nachhaltiges Design, das sich an den menschlichen Bedürfnissen orientiert und nicht Ausdruck einer egozentrischen  Idee des Designers ist. Gute Gestaltung bedeutet für mich, Benutzerbedürfnisse und Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Wir Designer dürfen Umweltauswirkungen und auch Ethik nicht ausser Acht lassen.» Parinis Projekten liegt eine Vision zugrunde, in der traditionelle Techniken mit Zeitgenössischem kombiniert werden und in der auch die Ästhetik ein Faktor der Langlebigkeit wird.
giulioparini.blogspot.com

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Wort
Valeria Crescenzi

Porträtbild
Andy Massaccesi
Giulio Parini stellt Material und Experimentierfreude in den Mittelpunkr seiner Arbeit und führt einen ständigen Dialog zwischen ­traditionellen Techniken und zeitgenössischen Objekten.

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