Kristian Teär, Sie sind seit 2019 CEO von Bang & Olufsen (B&O). Was war die Vision, als Sie den Job antraten?
Meine oberste Priorität war, dass B&O wieder schwarze Zahlen schreibt. Nun bin ich sehr stolz, dass wir das bereits im ersten Jahr nach Einführung unserer neuen Strategie erreicht haben. Meine Vision für das Unternehmen ist jedoch umfassender. Denn wir haben alle Voraussetzungen, um die Hörgewohnheiten der Menschen zu verändern. Wir wollen zu einer zeitlosen Marke werden, die mit ihren Produkten über Generationen hin Bestand hat.
B&O geht Kooperationen mit Designern und gleichgesinnten Unternehmen ein, treibt die digitale Transformation voran und entwirft Neuinterpretationen klassischer Modelle. Wie sieht der weitere Plan für die Zukunft aus?
Wir wollen noch mehr derartige Kooperationen eingehen, aber weiterhin wählerisch bleiben, mit wem wir zusammenarbeiten. Der jüngste «Speaker Bag» mit Balenciaga ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir auch zukünftig arbeiten wollen. Das Produkt entstand auf der Grundlage einer gemeinsamen Vision.
Wie fügt sich das neueste Produkt in die Palette von B&O ein?
«Beosound Theatre» ist ein Wendepunkt. Mit seiner Leistung und der eingebauten Modularität definiert das Gerät die Kategorie der Soundbars neu. Wir wollten mit diesem Produkt zwei grundlegende Probleme lösen: Ein komplettes Heimkinoerlebnis mit einem einzigen Produkt ermöglichen und etwas bauen, das den Lebenszyklus eines normalen Fernsehers überdauert.
Die Technologiebranche ist schnelllebig – wie gelingt es B&O, sich von der Konkurrenz abzuheben?
Wir befinden uns in der Schnittstelle von Luxus und Unterhaltungselektronik. Durch unsere Kombination aus zeitlosem Design, kraftvollem Klang, Spitzentechnologie und Handwerkskunst heben wir uns von der Konkurrenz ab. Zum Beispiel können wir massgeschneiderte Lösungen für jedes Produkt entwickeln und dieses individuell auf den Kunden und dessen Zuhause anpassen.
Welche Rolle spielt das Design allgemein in der Unterhaltungselektronik? Wie wird Design bei B&O gelebt und umgesetzt?
Design spielt für uns eine grosse Rolle und es hebt uns von unseren Mitbewerbern ab. Wo andere vielleicht schwarzes oder weisses Plastik verwenden, setzen wir auf zeitloses Design in Materialien wie Aluminium, Glas oder Holz. Wir haben unseren eigenen skandinavischen Designausdruck. Unser Ziel ist es, zeitlose Produkte zu bauen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch ein Leben lang halten.
Sie haben in der Schweiz gelebt und vier Jahre lang für Logitech gearbeitet. Sehen Sie Gemeinsamkeiten in den Designkulturen von Dänemark und der Schweiz?
Ich sehe tatsächlich eine Menge: Wie Dänemark legt auch die Schweiz Wert auf hohe Qualität, Funktionalität und Zeitlosigkeit. Das ist sehr ähnlich zu dem, was ich aus Dänemark und von B&O kenne.
Wie können wir uns Ihr Zuhause vorstellen? Und mit welchen Soundsystemen ist es ausgestattet?
Stellen Sie sich ein Haus vor, das mit Einflüssen aus Schweden, Dänemark, der Schweiz, Kanada, Spanien und Estland gestaltet wurde. Mein Zuhause ist ein Spiegelbild der Orte, an denen ich das Vergnügen hatte zu leben und zu arbeiten. Im Moment habe ich ein Paar «Beolab 28s», zwei sehr modulare Lautsprecher mit viel Power, und die Berluti-Edition unseres «Beovision Harmony TV». Für mich sind das schon fast Kunstwerke, die ich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens behalten werde.