Wie ein Fremdkörper im Dorfkern von Tegna wirkt das Pyramidenhaus, das von DFDC Architects konzipiert wurde. Das faszinierende Volumen aus Beton zieht so manche Blicke auf sich – und überzeugt in vollen Zügen.
Mitten im Siedlungsgebiet von Tegna, ein Dorf bei Locarno, zwischen Einfamilienhäusern und Weinbergen, steht ein Wohnhaus der besonderen Art. «Einige Nachbarn dachten, es sei eine Kirche und wunderten sich über den Standort», erzählen die Architekten Dario Franchini und Diego Calderon. Das Architektenduo gründete 2016 das Studio
DFDC Architects mit Sitz in London sowie in Lugano und wurde mit der Konzipierung und Ausführung des Bauprojekts beauftragt. Definiert wird das Volumen des Pyramidenhauses – wie es umgangssprachlich genannt wird – durch die zwei prominenten Dachschrägen, die dem Gebäude sein pyramiden-ähnliches Erscheinen verleihen. Die spezielle Formgebung entstand aber nicht aus Liebe zur ägyptischen Kultur oder weil sich die Architekten gestalterisch austoben wollten.
«Das Projekt ist mehr eine Reaktion auf eine Situation als das Resultat einer Inspiration», sagen die Architekten und fügen an: «Die Pyramide war eine untypische Lösung für eine ebenso untypische Reihe von Bedingungen, die wir erfüllen mussten.» Denn nebst Bauvorschriften kam noch eine zweite Ebene hinzu: Der Vater des Bauherren wohnt in der Parzelle nebenan, weshalb darauf geachtet werden musste, dass sein Ausblick durch den Neubau nicht beeinträchtigt wird. Franchini und Calderon entwarfen unterschiedlichste Grundrisse, die aus ebenso diversen Mass- und Platzierungsstrategien entstanden. Viele funktionierten auf ihre eigene Weise, doch im Endeffekt überzeugte keine Variante die Architekten sowie die Bauherren.
Die zündende Idee kam den Planern schliesslich während eines langen Fluges nach Australien: Eine Pyramide war die ideale Lösung, die alle Voraussetzungen erfüllte und die verfügbare Wohnfläche am besten ausnutzte. «Wir denken unsere Projekte mit einem strategischen Ansatz an, statt uns sofort ins Design zu stürzen. Sobald wir eine passende Strategie gefunden haben, entwickeln wir daraus die endgültige Form des Gebäudes. Auf diese Weise sind wir besser in der Lage, mit allen Einschränkungen und Vorschriften – auch kurzfristigen – umzugehen», sagen Franchini und Calderon zu ihrer Arbeitsphilosophie, welche ihnen auch bei der Konzipierung des Pyramidenhauses half.
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DFDC Architects
Dario Franchini (links) und Diego Calderon gründeten 2016 ihr eigenes Architekturstudio mit Sitz in London und Lugano. Zu ihren Projekten zählen Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser sowie öffentliche Bauten in der Schweiz, in Grossbritannien und Mexiko. Derzeit arbeiten sie an diversen Wohnhäusern in allen drei Ländern sowie an Pavillons, Schulen und Hotels.
df-dc.co.uk