Der Zürcher Fotograf Peter Beyer porträtiert Tresor- und Geschäftsräumlichkeiten hiesiger Privatbanken. Einst gehütet wie das Schweizer Bankgeheimnis, besitzen die Räume eine ganz eigene Anziehungskraft, die er in elegant-präziser Schwarz-weiss-Fotografie einzufangen weiss.
Peter Beyer, Aufschriften wie «Fotografieren verboten» schrecken ab. Wie schafften Sie es, mit der Kamera bewaffnet, ins Innerste bekannter Schweizer Privatbanken vorzudringen?
Die ersten Bilder waren ein Glücksfall: Meine Bankberaterin erzählte mir von den historischen Tresorräumlichkeiten der ehemaligen Bank Leu an der Zürcher Bahnhofstrasse. Aus reiner Neugierde heraus fragte ich, ob ich diese fotografieren dürfe. Sie klärte es ab und ich bekam die Bewilligung. Das war vor vier Jahren.
Weshalb entschieden Sie, aus dieser einmaligen Gelegenheit ein fortlaufendes Projekt zu machen?
Ich sandte meine Bilder (rechte Seite) der bekannten Ausstellung «Foto18» zu. Die Fotografien wurden prompt zugelassen und stiessen auf reges Interesse. So entschloss ich mich, weitere Banken anzufragen, ob sie mir ihre Türen öffnen würden.
Was fasziniert Sie an Schweizer Banken und Tresoren?
Meiner Ansicht nach ist das Bankenwesen ein wichtiger Teil der Schweizer DNA – besonders die Geschichte des hiesigen Bankgeheimnisses fasziniert mich. Sie reicht lange zurück und ist für die führende Rolle des Finanzplatzes entscheidend gewesen. In den stillen Tresorräumlichkeiten lagern sicher noch heute geheime Dokumente und Wertgegenstände, aber viel faszinierender sind die Geschichten über die Rolle der Privatbanken. Die teilweise kritisch betrachtete Historie wird dabei nicht allen Facetten gerecht. Die heute am Projekt teilnehmenden Häuser sind sehr durch Offenheit und Transparenz geprägt.
Sie fotografieren sowohl historische als auch neue Banken. Erkennen Sie architektonische Parallelen zwischen den alten und neuen Gebäuden?
Fast alle Häuser versuchen inzwischen, ihr verschlossenes Image abzulegen und mittels offener Architektur Transparenz zu vermitteln. Das gelingt nicht immer. Auffallend ist, dass kleinere Institutionen diesen Spagat oft besser meistern als bekannte Grossbanken. Dabei verkörpern für mich nur die Privatbanken den klassischen Kundenfokus des Private Banking.
Das ganze Interview lesen Sie in der Ausgabe 03-22 der Wohnrevue. Hier bestellen.
Anmerkung
Die porträtierten Banken gaben das Einverständnis zum Fotografieren – für die Publikation verzichteten sie aber ausdrücklich darauf, die Räumlichkeiten zuzuordnen. Entsprechend haben wir auf den folgenden Seiten auf Bildunterschriften verzichtet und lassen die Bilder für sich sprechen. Ein herzlicher Dank geht an die teilnehmenden Häuser:
Bank Maerki Baumann, Bank Syz, Banquiers Baumann & Cie, Bank Leu (CreditSuisse), Globalance Bank.