Design der Zukunft

Die Designausbildung an der Hochschule Luzern wird auf Nachhaltigkeit gepolt. Kürzlich wurden die ersten Abschlussarbeiten unter den neuen Vorzeichen präsentiert.

Am Anfang stand die Frage, wie eine zeitgemässe, nachhaltige und zukunftsgerichtete Designausbildung aussehen kann. Der Studiengang Objektdesign, unter der Leitung von Christoph Schindler, hat sich im Rahmen der Weiterentwicklung des Curriculums der Herausforderung angenommen, Themen der Nachhaltigkeit über sämtliche Unterrichtsmodule hinweg zu verankern.

Vereinte Nationen als Vorbild
Orientierung bieten dabei die allgemein anerkannten Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Während diese vielerorts in der Ausbildung zwar vorgestellt, jedoch nur punktuell thematisiert werden, strebte Christoph Schindler mit seinem Team eine fundamentale und umfassende Implementierung im gesamten Studiengang an. So macht sich das neue Unterrichtskonzept die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen als grundsätzlichen Referenzrahmen zu eigen. Mit der weitgreifenden Integration von Themen der Nachhaltigkeit will sich der Studiengang ein gewichtiges Argument für sein Ausbildungsangebot schaffen. Mittlerweile befasst sich auch der Studiengang Textildesign mit der Einbindung der Entwicklungsziele. Ersichtlich werden die Anpassungen nun erstmals im ersten Abschlussjahrgang unter dem neuen Curriculum: Die Projekte konzentrieren sich auf lokale Wertschöpfung, emissionsarme Materialien oder nachhaltige Nutzungsszenarien. Die neuen Anforderungen an Design werden in den präsentierten Abschlussarbeiten durchaus spürbar.

Flexible Flächen im Raum
Absolvent Nils Rolli widmet sich mit filigranen Paravents der dynamischen Unterteilung von Räumen. Ein Spannmechanismus aus formverleimtem Holzbögen aus Schweizer Esche lässt sich an die Deckenhöhe anpassen und ohne zusätzliche Befestigung platzieren. Halbtransparente Textilflächen grenzen auf sanfte Weise ab und lassen stimmungsvolle Raumgefüge entstehen. Das Design ist eine Antwort auf die Probleme des schwindenden Wohnraums sowie des zunehmenden Verschmelzens von Wohn- und Arbeitswelten.

Bild: Nils Rolli

Vielseitige Herangehensweisen
Vom Designmöbel bis hin zum konzeptionellen Objekt zeigt sich eine breite Spanne an Herangehensweisen in den Diplomarbeiten. So setzte sich Absolventin Jeanne Blatter zum Ziel, ein zirkuläres Sofa zu entwerfen. Sie fand in Schafwollflocken und Arvenspänen eine Alternative zu den synthetischen Schaumstoffen und gestaltete ein puristisches Möbel mit einer gesteckten Holzkonstruktion. Silvana Emmenegger untersuchte in ihrer Abschlussarbeit Abfalldeponien und schuf einen Hocker aus Aushubmaterial, der an eine Bodenprobe erinnert und mittels Stampftechnik verdichtet wird.

Bild: Jeanne Blatter
Bild: Silvana Emmenegger

Auch Textildesign-Absolventin Jodie Schulthess setzte sich vertieft mit Materialien auseinander und suchte nach zeitgenössischen Anwendungen von Filz und komponierte immersive Installationen. Und Laura Schor, ebenfalls Abgängerin des Textildesign-Studiengangs, befasste sich mit der ästhetischen Aufwertung von Sonnenkollektoren und spielt dabei mit integrierenden wie irritierenden Musterwelten. Die Projekte zeigen sich insgesamt als durchdacht und allesamt geprägt von der Relevanz der Nachhaltigkeit, ohne dabei dogmatisch zu wirken.

Bild: Jodie Schulthess
Bild: Laura Schoor

Sämtliche Abschlussarbeiten finden Sie unter hub.hslu.ch/design-kunst.

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