Ménage à quatre

Direkt am Neuenburgersee liegt das Haus mit unverstellter Sicht aufs Wasser. Zwei Paare erwarben die Liegenschaft gemeinsam und liessen sich ein maritimes Schmuckstück einrichten.

Geteiltes Ferienhaus gleich doppelte Freude: Dies ganz im Sinne eines gemeinschaftlichen Gedankens, um Bestehendes besser zu nutzen und den Ressourcenverbrauch zu senken. Entsprechend schwebte den beiden befreundeten Paaren ein temporäres Domizil vor, wo sie neben eigenen Räumlichkeiten Bereiche wie Eingang, Ess- und Wohnzimmer, Küche und Gäste-WC teilen wollten. Neben diesen ökologischen Überlegungen spielte nicht zuletzt der soziale Aspekt eine Rolle. Denn auch während Auszeiten vom Alltag ist es schön, Freunde um sich zu haben, die nicht nur zu Besuch sind.

Bild: Véronique Hoegger

In einem sieben Zimmer plus Dachstock umfassenden, frei stehenden Einfamilienhaus mit grosszügigem Umschwung und direktem Anstoss an den Neuenburgersee, wurden die beiden Parteien fündig. Die Vorbesitzer hatten über Jahrzehnte nichts an dem Haus verändert; entsprechend waren die Räumlichkeiten nicht mehr zeitgemäss. Zudem entsprach die vorhandene Bausubstanz nicht dem Gusto der neuen Besitzer. Es galt demzufolge, eine Gesamtsanierung vorzunehmen, – sowohl der Aussenhülle als auch der Innenbereiche. Die Projektleitung des Umbaus hatte Peter Künzi von der Bauunternehmung Künzi + Knutti AG inne.

Bild: Véronique Hoegger

Für die Gestaltung und Einrichtung «ihrer» Innenräume, die sich über die beiden oberen Stockwerke erstrecken, zog eines der beiden Paare Doris Ambühl vom Einrichtungshaus Roomdresser aus Zürich bei. Zudem beauftragten die beiden Paare die Innenarchitektin mit der Planung der gemeinsam genutzten Räume wie Eingang, Esszimmer und Gäste-WC.

Freie Sicht auf den Neuenburgersee
Ambühl hatte freie Hand: Die Auftraggeber wünschten sich gar eine Umsetzung, die sich komplett von ihren eigenen Vorstellungen und Ideen abhob. Etwas Neues, anderes sollte es werden. Und sie wünschten sich ganz explizit, dass das Projekt sich von ihren vorhergehenden Umbauten unterscheiden sollte. Die Innenarchitektin tauschte sich mit den Auftraggebern aus und kreierte einen Vorschlag. Dieser stiess sogleich auf Begeisterung.

Um der Raumaufteilung mehr Weite zu verleihen und die Zimmer gegen den See hin zu öffnen, wurde eine Wand entfernt. Darüber hinaus fand ein Tausch der Schlaf- und Wohnzimmeranordnung statt, wodurch das private Wohnzimmer vergrössert werden konnte. Dieses bietet nun einen beeindruckenden Blick auf den Neuenburgersee und hat direkten Zugang zu einer grosszügigen Terrasse. Der Boden im Badezimmer bekam einen ganz eigenen Look verpasst.

Von Blau über Sand zu Orange
Beim Farbkonzept liess sich Ambühl von der Umgebung inspirieren. Passend zur Lage des Hauses, ist die Gestaltung maritim geprägt. Es dominieren Blautöne in allen Schattierungen, zarte Sandtöne und die Palette des Sonnenuntergangs. Dazu gesellt sich farblich ein Hauch von Algen und Tang. Bei der Materialisierung zielte die Interior Designerin auf eine warme, fröhliche Umsetzung ab. Ergänzt wird das Ganze durch leichte, transparente Textilien.

Bild: Véronique Hoegger

Die Mö­b­lie­rung ist elegant und optimiert den vorhandenen Platz. Es sollte alles vorhanden sein, aber dennoch nicht überladen wirken. Die Accessoires wiederum nehmen das Thema Wasser auf und lassen eine leichte Brise durchs Haus wehen.

Neueste Artikel

Ein alpiner Rückzugsort im Herzen der Schweizer Alpen

Das «The Brecon» in Adelboden ist ein alpiner Rückzugsort, der die Gastfreundschaft eines grosszügigen Freundes verspricht.

Lichte Mauern

Aus der Isolation zum sozialen Rückzugsort – Wie aus einem ehemaligen Gefängnis ein Hotel wurde.

Stabiles Leichtgewicht

Ein Erlebnis - Durch die unterschiedlichen Möbelwelten von H 100 an der Hohlstrasse 100 in Zürich schlendern.

Weitere Artikel