Zuhause in der Kunst

Die Basler Galerie von Bartha betreibt seit 2021 eine Dépendance in Kopenhagen. Nun gibt das Galeristenpaar erstmals Einblick in ihr Zuhause in der dänischen Hauptstadt und erzählt, wie Kunst zu einer persönlichen Wohnatmosphäre beitragen kann.

In Basel bespielen sie die ehemaligen Räume einer Autogarage mit moderner und zeitgenössischer Kunst, in Kopenhagen dient ein historischer Leuchtturm im Carlsberg-Areal als Ausstellungsort. Hester Koper und Stefan von Bartha haben eine Affinität für charakterstarke Architektur und den Wandel, dem das Gebaute unterworfen ist. «Architektur schafft Identität. Es ist spannend, geschichtsträchtige Bauten umzudeuten und darin Kunst zu zeigen», erzählt von Bartha. Das widerspiegelt sich auch in der Wohnsituation der Kunstliebhabenden: «In Basel leben wir in einem detailreich ausgebauten Dachstock. Die Einrichtung in Kopenhagen wollten wir lockerer angehen», so Koper.

Bild: Davy Denke

Die vier Zimmer umfassende Mietwohnung liegt im vierten Stock eines charmanten Altbaus im angesagten Nørrebro Quartier. Mit knalligen Wandanstrichen haben Koper und von Bartha den alten Mauern eine frische Identität verliehen. Ausgegangen ist das Ehepaar dabei von den angestrebten Raumstimmungen, in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen. Anschliessend wurde der Intuition freien Lauf gelassen und die bunten Anstriche ausgewählt. «Wir haben die Wohnung farblich explodieren lassen. Der Rest ergab sich sukzessive, beinahe von alleine», meint Koper schmunzelnd.

Bild: Davy Denke

Spürbar wird die Lockerheit, mit der das Paar bei der Einrichtung vorgegangen ist, auch in der eklektischen Zusammenstellung der Möblierung. Vintage-Stücke im skandinavischen Stil geben den Grundton an. Spezielle Sammlerobjekte, bunte Möbel und kuriose Fundstücke setzen verspielte Akzente. Im Ensemble mit den gehängten Werken ergeben sich vielseitige Kompositionen und visuelle Bezüge. Damit zeigt das Galeristenpaar ein feinsinniges Talent für das Zusammenführen von Kunst, Design und Architektur zu einer stimmigen Wohnatmosphäre.

Lebendige Räume
Angesprochen darauf, wie Kunst zu einem guten Wohngefühl beiträgt, meint Stefan von Bartha: «Die Kunst bringt Räume zum Leben. Damit das gelingt, müssen Architektur, Möblierung und die Hängung der Werke mit Bedacht aufeinander abgestimmt sein.» Zentral ist dabei laut Koper und von Bartha besonders auch der persönliche Bezug zur Kunst. Sei es eine gesellschaftskritische Aussage, eine persönliche Erinnerung oder eine Komposition, die eine innere Ruhe auslöst. «Wichtig ist, dass man für ein Werk brennt», konstatiert Koper.

Bild: Davy Denke

So umgibt sich das Paar auch im Privaten mit der Kunst, die in der Galerie verkauft wird. Entsprechend finden sich in der Altbau-Wohnung Arbeiten von Francisco Sierra, Marina Adams oder Christian Andersson. Hinter jedem der Werke steckt eine Geschichte. Doch der Kontext eines Werkes will erarbeitet sein. «Um sich in der unglaublichen Vielfalt der Kunst zu orientieren, ist eine bewusste Auseinandersetzung nötig», erläutert von Bartha und ergänzt: «Eine persönliche Wohnatmosphäre bedingt einen Dialog. Entsprechend wichtig ist die Vermittlung und das Nachspüren von Leidenschaften in unserer Arbeit. Denn man erkennt sofort, wenn keine eigene Haltung in die Einrichtung eingeflossen ist.»

vonbartha.ch

Lesen Sie den gesamten Beitrag in der Ausgabe 12-23 / 01-24 der Wohnrevue.

Neueste Artikel

Land in Sicht

Das innovative Projekt Urban Rigger bietet Studierenden bezahlbare Wohnungen.

Erbe für die Zukunft

Louis Poulsen feiert mit einer exklusiven Jubiläumskollektion150 Jahre Unternehmensgeschichte.

Miteinander verbunden

Wort: Irène Münger / Bild: ZVG Lucas Maassen sieht in seiner Arbeit als Designer und Künstler ein Werkzeug, um sein...

Weitere Artikel