Vom Büro zur Suite

Wort: Anna Bisazza / Redaktion: Bernadette Bissig / Bild: Helenio Barbetta, Living Inside
Der italienische Outdoor-Space-Designer Derek Castiglioni hat sich nördlich von Mailand in einem ungenutzten Büro einen lebendigen, polychromen Rückzugsort kreiert. Auf der langgestreckten Grundrissfläche von 55 Quadratmetern definieren minimale, aber wirkungsvolle Eingriffe die zentralen Bereiche.

Prägendes Element des Logements ist die avocadogrüne Schrankwand, die sich über die ganze Länge des durchgehenden, länglichen Raumes erstreckt.

Als sich dem 40-jährigen Designer die Gelegenheit bot, in seiner Heimatstadt Legnano nahe Varese ein Bürogebäude umzugestalten, zögerte er keinen Augenblick. Denn schon lange schwebte ihm ein Appartement vor, das er wie ein Kabinett mit Designobjekten bestücken konnte. Castiglioni, der diverse Möbelkollektionen für die Mailänder Nilufar Gallery entworfen hat, gefiel die Idee, seine gestalterische Identität in die Wohnung einzubringen. Gleichzeitig wollte er neben seinen eigenen Entwürfen Objekte von anderen Designschaffenden in die Wohnung einbringen: «Es ist ein offener Diskurs entstanden, der sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln wird.»

Castiglioni liebt es, Elemente zu modernisieren und neu zu interpretieren. Sein Hauptbezugspunkt sind dabei die 1960er-Jahre. Aus dieser Zeit stammt auch das Bürogebäude, das er zu einer suitenähnlichen Wohnung umgestaltet hat.

Die Umnutzung des Büros brachte den für das Familienunternehmen tätigen Landschafts- und Gartendesigner zurück zu seiner ursprünglichen Ausbildung, einem Architekturstudium am Politecnico di Milano.

Von unscheinbar zu polychrom
Das ehemalige Bürogebäude aus den 1960er-Jahren ist nach der Transformation nicht wiederzuerkennen. Dem Fussboden verpasste der Gestalter einen wasserblauen Kunstharzbelag, die weisse, reliefartige Decke versah er mit einer Struktur, die von Gio Ponti inspiriert ist.

Das Bett «Continuo» ist ein Unikat. Castiglioni entwarf es aus einem durchgehenden Metallrohr. Die Bodenvase ist ebenfalls von Castiglioni gestaltet. Die Wandleuchten sind Vintageobjekte.

Bei der Grundrissgestaltung nahm er minimale, aber wirkungsvolle Eingriffe bei den zentralen Bereichen vor. So trennen zwei Paravents die Küche und das Schlafzimmer vom Wohnzimmer und verleihen dem länglichen Raum Tiefe. Avocadogrüne Schränke säumen die gesamte Länge der Wohnung und sorgen für Kontinuität zwischen den verschiedenen Nutzungen. Nur das Badezimmer ist nicht einsehbar und von einer Spiegelwand abgetrennt.

Den gesamten Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 11-24 der Wohnrevue.


 

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