Wort: Laurence Dougier / Redaktion: Bernadette Bissig / Bild: Nicolas Mathéus, Living Inside
Sakralbau – Tempi passati. Heute dient die «Waterdog»-Kapelle in
Sint-Truiden dem Architekten Gregory Nijs und seiner Frau Nadia Jottard als unkonventionellen Wohnraum. Das Paar transformierte das denkmalgeschützte Gebäude in der belgischen Provinz Limburg mittels dreier übereinandergeschichteter Wohnboxen vom erhabenen Sakral- zum prachtvollen Profanbau.
Für Gregory Nijs und seine Frau Nadia Jottard war von Anfang an klar, dass die Kapelle in ihrer ganzen Pracht erhalten bleiben sollte. Dennoch wollten sie durch die Transformation das 21. Jahrhundert in den ehemaligen Sakralbau einziehen lassen. Die Lösung fanden die beiden in einer ebenso radikalen wie funktionalen Umgestaltung, die gleichzeitig die historische Substanz des denkmalgeschützten Gebäudes unangetastet liess. Drei Boxen mit unterschiedlicher Volumina und versetzter Positionierung stehen übereinandergeordnet frei im Raum. Durch diese Konstruktion ist in dem historischen Gebäude ein eigenständiger Wohnbereich entstanden. «Diese Einbauten können jederzeit entfernt werden, ohne dass die Grundstruktur der Kapelle Schaden nehmen würde», erläutert Nijs, der die Umgestaltung aus Respekt vor dem Bestand so schonend wie möglich konzipiert hat.
Tafeln, wo gepredigt wurde
Nur der Wohnbereich und die Küche sind im ehemaligen Kirchenschiff untergebracht, das von der Struktur unverändert blieb. Als einziges Eingeständnis an eine behagliche Atmosphäre liess Nijs eine Fussbodenheizung installieren. Selbstverständlich wurden im Anschluss die originalen Platten wieder verlegt.
Mit einem Augenzwinkern nimmt die Küche die ehemalige Anordnung der Kapelle auf. Da, wo früher der imposante Altar stand, ist heute eine elegante Kücheninsel platziert. Die Messingverkleidung des Korpus ist stimmungsvoll auf die Materialität der Kapelle abgestimmt.
Den gesamten Artikel lesen Sie in der aktuellen Wohnrevue 11-24.