In pudriges Licht getaucht

Wort: Lauren Abrieu / Redaktion: Bernadette Bissig / Bild: Karel Balas, Vega Mg
Der Architekt Federico Masotto hat ein Pariser Palais aus den 1920er-Jahren zu einem lichtdurchfluteten Logement umgestaltet. Der Italiener, der sich seit über 20 Jahren mit viel Leidenschaft der Innenarchitektur widmet, schuf durch eine Umstrukturierung raffinierte Durchblicke zwischen den Räumen. So entstand ein Appartement, das durch atmosphärisches Licht lebt.

Von rechts flutet natürliches Licht den Raum. Die Decke säumen grafisch und gleichzeitig verspielt angeordnete Vintageleuchten aus Muranoglas. Den rosafarbenen Holztisch gestaltete Arnold Goron, die Stühle sind von Eero Aarnio.

Belichten statt beleuchten, war hier die Devise. Durch das opulente Rundbogenfenster und das Rundfenster in der Eingangstür fällt natürliches Licht in das Wohnzimmer, das von dem ursprünglich dunklen Parkettboden befreit wurde. Die aus Neonröhren bestehende Wandleuchte des französischen Künstlers Bertrand Lavier bildet eine markante Kunstlichtquelle in dem hohen Raum. Dieses Werk ist eines von vielen, das im Rahmen des Umbaus entstand, den Federico Masotto in engem Austausch mit der Inhaberin umsetzte. «Das 1927 erbaute Gebäude, das sich in einer der charmantesten Alleen von Paris befindet, weist eine sehr stilvolle, denkmalgeschützte Fassade auf. Das Innere hatte jedoch keinerlei Elemente aus dieser Zeit zu bieten», erklärt der Architekt. «Durch das Aufbrechen der bestehenden Volumetrie, den Einsatz von Materialien wie Travertin und Terrazzo und die bewusste architektonische Gestaltung ist es mir gelungen, auch in den Innenräumen den Geist dieser Zeit zu evozieren.»

Gleich rechts der Tür eine Leuchte von Paolo Venini. Das markante Sofa entwarf Masotto, die Couchtische designte Arnold Goron. Die Wandleuchte «Ifafa V» gestaltete Bertrand Lavier. Die Tischleuchte ist von Gino Sarfatti.

Kontrast der Lichtstimmungen
Masotto strukturierte das dreistöckige Haus komplett um und verband die hohen Räume, indem er bestehende Durchgänge auf die Fassade abglich und neue schuf. So übernahm er die Bögen der Rundfenster und setzte diese auch in den Raumverbindungen ein.

 

Als Gegenpol zur schlichten und zurückhaltenden Formsprache der Räumlichkeiten plante der Gestalter im engen Austausch mit der Hausbesitzerin die Einrichtung inklusive Kunstwerke. «So brachten wir einen modernen Touch und grafische Verspieltheit in das Haus.» Dabei spielten Leuchten eine wichtige Rolle: Sie sorgen für eine behagliche Atmosphäre und setzen gezielte Akzente als Kontrapunkt zu den grosszügigen Fenstern, die das Haus mit natürlichem Licht speisen.

Die Wandleuchte im Wohnzimmer ist zugleich Kunstwerk. Der französische Künstler Bertrand Lavier hinterfragt mit seinen Arbeiten die Abgrenzung von Kunst und Alltagsgegenständen.

 

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