Azurblau, Cyan, Ocker, Titanrot und Lila: Wer die Casa Dipinta im umbrischen Todi betritt, taucht in leuchtende, kraftvolle, vibrierende Farbwelten ein. Der Schöpfer dieser eindrucksvollen Wandmalereien ist der irische Künstler Brian O’Doherty. Mit seiner Frau, der Kunstkritikerin Barbara Novak, hatte er im Stadtkern des malerischen, mittelalterlichen Städtchens seine Ruheoase gefunden.
Urspünglich, mystisch, archaisch: So fühlt sich das Haus des irischen Konzept- und Installationskünstlers Brian O’Doherty und der amerikanischen Kunstkritikerin Barbara Novak an. In Umbrien fand das Paar bereits vor vielen Jahren seinen Rückzugsort. In den 1970er-Jahren hatten sich die beiden in der malerischen Ortschaft Todi ein Haus inmitten des mittelalterlichen Stadtkerns gekauft. Da der Blick aus dem Fenster reizvolle Stadtansichten bot, aber nichts von der üppigen Landschaft Umbriens erahnen liess, fing O’Doherty an, die Wände des dreistöckigen Gebäudes zu bemalen. So entstand ein einzigartiges Gesamtkunstwerk, das heute als «Casa Dipinta» bekannt ist. Der Künstler spielte dabei mit Farben, geometrischen Formen und Perspektiven. Darüber hinaus griff er auf seine irischen Wurzeln zurück und setzte die alte irische Schrift Ogham ein. Seine Maxime «One, Here, Now» zieht sich in diesen Schriftzügen durchs ganze Haus.
Für O’Doherty wurden Umbrien und das Haus in Todi zu einer Art Ersatzheimat für sein geliebtes Nordirland, das er bereits mit Ende zwanzig verlassen hatte. Wer die immersiven Räume erleben will: Das einzigartige Domizil kann besichtigt werden. Somit macht Todi das Kunstwerk des vor einem Jahr verstorbenen Künstlers für alle zugänglich.
Öffnungszeiten auf Anfrage: iat.todi@coopculture.it