Die Wohnung des katalanischen Designers Rodrigo Izquierdo drückt dessen Vorliebe für strenge, nahezu geometrische Räume aus. Kombiniert mit einer Auswahl zeitgenössischer Kunstwerke, unerwarteten leuchtenden Farben und edlen Texturen entsteht ein charmantes Raumgefühl.
Der 1979 in Barcelona geborene Designer Rodrigo Izquierdo hat Mailand zu seiner Heimatstadt gemacht, wo er seit 2005 lebt und arbeitet. Bevor er 2016 sein eigenes Studio gründete, war er unter anderem im Büro von Patricia Urquiola tätig.
Sein Apartment hat etwas Sinnliches an sich, trotz der strengen Geradlinigkeit und Geometrie. Die Wohnräume strahlen eine perfekte Harmonie zwischen Präzision und Persönlichkeit aus. Izquierdo hat eine Wohnung in einer ruhigen Gegend in einem östlichen Mailänder Viertel gewählt. «Das Gebäude wurde im klassischen Jugendstil erbaut, mit einer Steinfassade und Zierleisten, die Fenster, Balkone und den zentralen Eingang mit Tor zum Innenhof einrahmen», erklärt der Designer. «Die Wohnung hat einen klassischen Mailänder Grundriss, bestehend aus vier Haupträumen, einer Küche und zwei Bädern, die durch eine breite Eingangshalle getrennt sind. Die Haupträume sind nach Süden ausgerichtet, die Küche, die Gästezimmer und die Bäder nach Norden zum Innenhof hin.» Der Eigentümer hatte die Aufgabe, beziehungsweise das grosse Vergnügen, die Räume und jedes einzelne Zimmer seinen Bedürfnissen und seinem persönlichen Stil entsprechend zu gestalten.
Historischer Rahmen, moderne Akzente
«Das Interieur ist sowohl klassisch als auch modern, mit einer zeitgenössischen und eleganten Ausstrahlung. Die hohen Decken und Wände sind in einem warmen Grauton gehalten und mit einem schwarzen Sockel umrahmt. Dieser ist ein starkes grafisches Element, das sich durch alle Räume zieht.» Die historische Bausubstanz ist gut erhalten und wurde ins Konzept von Izquierdo gekonnt integriert: «Dekorative historische Bodenfliesen, originales honigfarbenes Parkett und antike Zargen stehen modernen Möbeln und Kunstwerken gegenüber, die über viele Jahre hinweg gesammelt wurden. So entstand ein Patchwork von unterschiedlichen Stilen, das eine persönliche Ästhetik widerspiegelt.»
Und eine Sache hebt der Hausherr besonders gerne hervor, nämlich die, dass keines von den vorhandenen Möbeln einem aktuellen Trend unterworfen ist. Im Gegenteil, die Möblierung hat er nach seinem persönlichen Geschmack und Stil komponiert. Und das Interieur seiner Mailänder Stadtoase ist tatsächlich originell und einzigartig: «Einige Objekte wurden online auf spezialisierten Websites gekauft, andere in Fachgeschäften oder Showrooms von Marken, mit denen ich zusammengearbeitet habe.»
Ästhetik trifft auf Geborgenheit
Als Antwort auf die Frage, was denn sein Lieblingsraum im Haus sei, nennt der Gestalter als Erstes die Küche, «die das Herz des Hauses ist und einen kleinen Tisch und Stühle sowie viel Grün hat». Aber der Raum, den er am meisten mag, ist der Wohnbereich: «Ein offener Raum mit direktem Sonnenlicht und tiefen, breiten Sofas, in dem ich mich entspannen, abschalten oder einfach nur nach einem Arbeitstag zur Ruhe kommen kann.» Mit einer Sammlung zeitgenössischer Kunstwerke, die prominent ausgestellt sind, und dem weichen Teppich, der den hellen Holzboden bedeckt, vermittelt dieser lichtdurchflutete Raum Geborgenheit und Wohlfühlatmosphäre. Aber auch der eher private und nüchterne Schlafbereich, in dem das imposante Gemälde der Künstlerin Elise Ansel hervorsticht, drückt zusammen mit der samtigen Textur des Kopfteils und den Nachttischen aus Holz genau dieselbe perfekte Mischung aus klassisch-bürgerlicher Ästhetik und frischer, junger Kreativität aus, die das gesamte Apartment ausstrahlt.
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