Neue Oase mit alter Flora in frischer Blüte

Für eine Arealüberbauung am Zugerberg hat das renommierte Landschaftsarchitekturbüro Enea die gesamte Gartengestaltung ausgeführt. Dabei ging es darum, die drei Villen als Einheit gestalterisch zu fassen, Abgrenzungen und private Zonen zu schaffen und den historischen alten Baumbestand ins neue Konzept zu integrieren.

Bild: Martin Rütschi

Ein Wohnhaus aus den 60er-Jahren wurde abgebrochen, um Platz für die neue Überbauung mit drei luxuriösen Villen zu schaffen. Der Garten für das ursprüngliche Projekt war das Werk des bekannten Schweizer Landschaftsarchitekten Fred Eicher (1927 – 2010) und von einer klaren, horizontalen Gliederung geprägt – so wie das Gebäude selbst. Die Flora bestand aus alten Föhren, Wacholder, Magnolien und anderen Pflanzen. Ein historisch wertvoller Fundus, der bei der Gestaltung des neuen Aussenbereichs als Ausgangspunkt diente. «Der bestehende Garten war schön eingewachsen. Für uns war es entscheidend, diesen historischen Kontext zu berücksichtigen und dem alten Bestand Rechnung zu tragen», erklärt der Landschaftsarchitekt David Aepli, der das Projekt unter der gestalterischen Leitung von Enzo Enea betreute. Das bedeutet, dass für dieses Projekt Dutzende alte Bäume sorgfältig ausgegraben, zwischengelagert und schliesslich wieder neu eingepflanzt wurden. 

Bild: Martin Rütschi

Die drei Villen sind unterschiedlich gestaltet und zueinander platziert. Die Bilder auf diesen Seiten zeigen eines der Wohngebäude. Der Zugang liegt auf der untersten Ebene, wo eine grosse Garage alle drei Gebäude miteinander verbindet. Auf der mittleren dient ein grosser Überlaufpool mit Holzdeck als zentrales Element des Gartens, die Villa ist L-förmig darum herum platziert. Auf der obersten Ebene prägt ein geschwungener Kiesweg den Aussenbereich. 

Bild: Martin Rütschi

Mit der Umgebung im Einklang
In der Projektgestaltung ging es zunächst darum, das abfallende Gelände mit Terrassierungen zu modellieren, damit sich der neu gestaltete Wohnpark mit den drei Einheiten harmonisch in das Plateau einfügt. Die umliegende tektonische Schichtung fliesst so durch die Anlage hindurch, als wäre das gestaltete Gelände Teil der umliegenden geformten Landschaft. «Ein Garten soll nie ein Fremdkörper sein», betont David Aepli. Seine Aussage bezieht sich aber nicht nur auf die formale Ausgestaltung des Gartens, sondern auch auf die verwendeten Pflanzen. Deshalb wurden typische Gehölze der umliegenden Wälder wie beispielsweise Pinus sylvestris (Waldkiefer) auch in diesem Projekt eingesetzt. «Dadurch wird ein ähnliches vegetatives Bild wie bei den Wäldern geschaffen», führt der Landschaftsarchitekt aus und ergänzt: «Ganz im Sinne des ‹Genius loci›, dem Geist des Ortes», ein Charakteristikum sämtlicher Projekte von Enea. 

Bild: Martin Rütschi

Eibenwellen bringen Schwung in den Garten
Die Kombination von Lavendel und Wacholder ist das stärkste Gestaltungselement, das für die optische Verbindung des terrassierten Geländes genutzt wurde. Weiter prägen Baumgruppen den Aussenbereich und schaffen Bezüge zur Umgebung. Die Formensprache ist klar und mit grosszügigen organischen Linien durchbrochen. So hat zum Beispiel der Kiesweg geschwungene Linien, und die wellenartig geschnittenen Eibenbüsche schaffen ein dynamisches, harmonisches Gesamtbild sowie Abgrenzung. Der Sichtschutz war ebenfalls ein wichtiges Thema. Die drei Villen bilden gestalterisch zwar eine Einheit, jede Partei soll aber auch ein gutes Mass an Privatsphäre haben. Durch den Einsatz von immergrünen Pflanzen wie Föhren, Wacholder und Eiben wird der Sichtschutz ganzjährig gewährt, ohne dabei die schöne Aussicht auf den Zugersee zu behindern. Den Aussenbereich ganzjährig attraktiv zu machen und nebenbei noch die Biodiversität zu fördern, war ein zentrales Ziel in diesem Projekt. Aus diesem Grund wurden verschiedene Gräser, Hortensien, Rhododendren, Lavendel und Thymian gepflanzt. So können sich nicht nur die Bewohner der drei Villen, sondern auch zahlreiche Insekten am üppig mit heimischen Pflanzen gestalteten Aussenbereich laben und erfreuen.
enea.chenea.ch/outsidein

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