Ein Land der Wälder und der Wölfe: Das war einmal. Die überwältigenden Landschaften sind noch immer charakteristisch für die Abruzzen, ein Gebiet in Mittelitalien. Doch mittlerweile macht die Region mit einem reichen kulturellen Angebot von sich reden. Eine Vielzahl von Kunst und Design gibt es zu entdecken.
Obwohl die Abruzzen lange Zeit nicht auf der touristischen Landkarte standen, sind sie kein unberührtes Land. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts schuf der Fotograf und Maler Francesco Paolo Michetti in einem ehemaligen Franziskanerkloster in Francavilla a Mare ein Refugium für Kultur- und Kunstschaffende. Die Intellektuellen der damaligen Zeit pflegten dort ein und aus zu gehen. Sie trafen sich, um zu diskutieren und sich über die Zukunft Italiens auszutauschen. Gabriele d’Annunzio etwa verbrachte in seinen jungen Jahren viel Zeit in dem ehemaligen Kloster und schrieb gar seinen Bestseller «Il piacere» in besagten Gemäuern. Dieser Ort der Inspiration ist immer noch in Familienhand. Alessandra Ligi Marsicola führt heute den Betrieb. Nach Vereinbarung kann dieser besichtigt oder für private Events gemietet werden.
Auch die kleine Ortschaft Bolognano steht ganz im Zeichen der Belle Arti. Mit seinen knapp Tausend Einwohnern könnte es eines dieser ausgestorbenen Dörfer sein, die man im Inneren Italiens so oft findet. Doch dank der Baronessa Lucrezia De Domizio Durini wurde es zu einem bedeutenden Zentrum der Kunst. In den 1970er-Jahren beherbergte und unterstützte sie Joseph Beuys während zehn Jahren. Seit seinem Tod 1985 kümmert sich der Ort um den Nachlass. Mit Unterstützung der Baronessa beherbergte Bolognano weiterhin Kunstschaffende aus aller Welt. Einzige Bedingung: Bei der Abreise ist der Gemeinde ein Werk zu hinterlassen.
Den ganzen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 07-23 der Wohnrevue.