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Minimalismus und Polsterkunst

Es gibt viele Sofas, aber nur wenige sind Ikonen. «Magister» aus der Flexform-Kollektion ist eine, denn sie verbindet strenge Formen mit klassischer handwerk­licher Fertigung.
Das Sofa hat mit den beiden italienischen ­Designgrössen Antonio Citterio (*1950) und ­Paolo Nava (*1943) gleich zwei Väter. Sie gaben dem Entwurf nicht nur seine Form, sondern auch ­seinen Namen: «Magister», was vom lateinischen magis (mehr) abgeleitet ist und das Grösste bedeutet. Dass ihr Möbel auch tatsächlich Grösse entwickelte und nach Jahrzehnten noch äusserst beliebt ist, konnten sie bei der Entwicklung Anfang der 80er-Jahre nicht ahnen. Die architektonische Formensprache von ­«Magister» kommt nicht von ungefähr, schliesslich sind sowohl Antonio Citterio als auch Paolo Nava Architekten. 1972 gründeten sie gemeinsam ein Studio für Produktdesign und ent­warfen Möbel für diverse namhafte Unternehmen, ­darunter auch Flexform.
«Magister» wurde 1982 lanciert und stiess sofort auf ein grosses Echo. Nicht nur wegen seiner architektonischen Formensprache, sondern auch, weil es komplett anders war als die ein Jahr zuvor eingeführte Kollektion «I Divani di Famiglia». Diese Familiensofas waren der Inbegriff von einem neuen italienischen Lebensstil, der Ästhetik mit hohem Komfort verband. Sie hatten klassische Formen, komfortable Polster und praktische abnehmbare Bezüge. «Magister» hingegen ist wie ein kompromissloses Statement im Raum, eine Verbindung von formaler Innovation und klassischer Polsterkunst. Das Möbel ist zwar auch mit einem Stoffbezug erhältlich, aber am schönsten ist die Ausführung in schwarzem oder weissem Leder mit dem attraktiven Steppstich und der kunstvoll gearbeiteten Knopfheftung. Die gesamte Produktion der Sofas ist made in Italy. Dabei werden viele Arbeitsschritte in aufwendiger Handarbeit im Produktionswerk in Meda ausgeführt: Die Lederhäute werden zunächst sorgfältig ausgewählt und zugeschnitten. Dann werden die Löcher von Hand ins Leder gestanzt und schliesslich die Knöpfe mit Lederfäden angenäht. Während die Polsterkunst immer noch genau gleich sei wie früher, habe sich die Produktentwicklung stark verändert, betont der heutige Firmeninhaber Pietro Galimberti: «Anfang 80er-Jahre waren wir jung, voller Hoffnungen und Ideen. Wir diskutierten jede Idee wieder und wieder – bis ins Detail. Daneben hatten wir aber auch sehr viel Spass.» Was sonst noch anders war, erzählte er, der in der zweiten Generation das 1959 gegründete Familienunternehmen leitet, uns in einem Gespräch.

Das Interview mit Pietro Galimberti lesen Sie in der Septemberausgabe der Wohnrevue. Hier bestellen.

Spezifikationen
Materialien: Gepolsterter Rahmen aus Holz und satiniertem Stahl; Füsse aus Metall. Die Polster sind mit Stoffbezügen oder mit abgesteppten Lederbezügen erhältlich. Die Ablagefläche aus Metall hinter dem Rückenteil kann hoch­geklappt werden, wodurch ein praktisches Einzelbett entsteht. Kissenrolle mit ­Daunenfüllung.
Masse: 215 × 84 × 91 cm.

flexform.it

Wort
Katrin Ambühl

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