Wort: Paula Mühlena / Bild: ZVG
Sechseinhalb Quadratmeter und vier Kisten bilden hier ein ganzes Haus: «Crate House» ein Projekt des amerikanischen Künstlers Allan Wexler von 1990.
Eine Küche, ein Badezimmer, ein Wohnzimmer und ein Schlafzimmer – jede Kiste beherbergt einen Raum und zeigt wie ein Diorama in einem Sammlermuseum einen geradezu historischen Blick auf die Artefakte, die den Menschen tagtäglich umgeben. Jede der vier Kisten kann in das Haus geschoben werden und so den Raum verwandeln – was tagsüber die Küche war, wird nachts zum Schlafzimmer.
Die einzelnen Kisten betrachtete Wexler getrennt, studierte die Funktionen der einzelnen Räume und brach diese auf die essenziellen Gegenstände herunter. Das Kissen, der Löffel, die Taschenlampe, die Toilette, das Salz – isoliert betrachtet, wirkt das Drapierte skulptural; erst durch die Nutzung, so Wexler, wird es lebendig. So schwebte dem Künstler auch vor, Menschen in ihrem Alltag zu begleiten und zu filmen, mit dem Ziel, die Architektur rauszuschneiden. So blieben nur die Bewegungen des Körpers übrig. Ein Denkanstoss: Wie prägt unsere Umgebung, alltägliche Muster und was brauchen wir wirklich?
Wexlers Arbeiten inspirieren bis heute das Denken über Wohnraum und Reduktion.
allanwexlerstudio.com