Michael Werner, Sie sind seit der Gründung 2006 zusammen mit Ihrem Bruder und Ihrer Mutter in der Geschäftsleitung von Spectroom tätig. Was sagt dieser Firmenname über Sie aus?
Als wir unser Geschäft aufgebaut haben, ist das Wort «Spektrum» immer wieder gefallen. Es ist ein Wortspiel, das unsere Arbeit sehr gut beschreibt. Zu uns kommen sowohl Kunden, die bloss sechs Stühle ab Stange möchten als auch solche, für die wir die gesamte Wohnfläche einrichten dürfen. Das reicht von Wohnungen in modernen Überbauungen bis zu grossen Villen, von Restaurants bis hin zu Fitnesszentren. Unsere Kundinnen und Kunden decken ein breites Spektrum ab.
Was zeichnet Ihren Stil aus?
Unser Ziel ist es, möglichst gemütliche Räume zu schaffen. Dazu legen wir viel Wert auf eine schöne, warme Beleuchtung und arbeiten mit Textilien. In der Farbgebung sind wir relativ modern und setzen helle Farben wie Weiss, Beige und Sand, aber auch Schwarz ein.
Was für einen Stellenwert hat bei Ihnen die Beleuchtung?
Für eine gemütliche Atmosphäre ist die richtige Beleuchtung unverzichtbar. Deshalb ist das bei uns ein wichtiges Thema, mit dem wir uns vertieft auseinandersetzen. Inzwischen gibt es ein riesiges Angebot an LED-Leuchtmitteln, was viele Kundinnen und Kunden überfordert. Da setzt unsere Beratung an. Wir wissen, was unsere Kundschaft will. Meist spielt die Lichttemperatur eine grosse Rolle und es wird tendenziell eine zu hohe Kelvin-Zahl gewählt. Besonders wichtig bei LED-Leuchtmitteln ist das sogenannte «dim to warm»: Das Licht soll auch beim Dimmen seine Wärme behalten.
Vermehrt möchten Kunden kein Produkt ab Katalog mehr, sondern ein Einzelstück auf Mass. Wie wird diesem Wunsch bei Ihnen begegnet?
Wenn Kundinnen und Kunden mit einer ganz klaren Vorstellung von ihrem Möbelstück zu uns kommen und wir es nicht bei einem Lieferanten bestellen können, haben wir dank unserer eigenen Schreinerei im Haus die Möglichkeit, es selbst zu produzieren. Auch andere Produkte wie Polstermöbel oder Vorhänge sind bei uns auf Mass erhältlich. Wir arbeiten eng mit langjährigen Geschäftspartnern zusammen.
Neben einzelnen Möbelstücken planen Sie auch ganze Einrichtungskonzepte. Wie gehen Sie dabei vor?
An erster Stelle steht der Grundrissplan des Objekts. Je nach Kundenwunsch erstellen wir eine 2D-Ansicht mit den Möbeldimensionen oder eine 3D-Visualisierung. Anschliessend geht es darum, basierend auf der Preisvorstellung die Materialisierung und das Farbkonzept zu erstellen. In unserem Showroom kann man sich auf 1000 Quadratmetern viele der Möbel ansehen. Bei der Ausführung organisieren wir sämtliche Arbeiten, vom Bodenleger über die Elektrik bis zu den Malerarbeiten. Heutzutage ist Zeit oft Geld, deshalb wird das sehr geschätzt.
Bald schon startet der Sommer. Wie sieht Ihr Angebot im Bereich Outdoor-Möbel aus?
Gartenmöbel sind bei uns von März bis Juni ein grosses Thema und der Showroom wird entsprechend umgestaltet. Neben Produkten von diversen Lieferanten produzieren wir eigene Aussenmöbel, auch nach Mass. Zudem verlegen wir Terrassenböden, das hält unsere Schreiner momentan auf Trab (lacht).
Welches ist Ihr Lieblingsprodukt für die kommende warme Saison?
Ich mag Daybeds für den Sommer. Speziell gut gefällt mir das Daybed aus der Kollektion «Oasi» von Roberti, das 2021 einen Archiproducts Design Award gewonnen hat. Das zeigen wir an der diesjährigen Giardina und anschliessend wird das Tagesbett in unserem Showroom ausgestellt. Leider habe ich auf meiner privaten Terrasse zu Hause nicht genug Platz dafür.