In Arvenduft eingebettet

Die Anreise mit dem Zug ab Luzern dauert dreieinhalb Stunden, wobei die Reise wie im Flug vergeht. Die vorbeiziehenden Bilder der Natur bieten uns viel: Frühlingshaftes Wetter am Vierwaldstättersee, vorbei am Zürichsee – überall blühen Magnolien und Kirschbäume. Und kurz vor Davos reisen wir durch die Schneelandschaft und die Laubbäume werden von Tannen und Arven abgelöst.

Vermehrt tauchen Häuser mit Sgraffito an den Fassaden auf – so nennt sich das Kunsthandwerk, das Häuser in Graubünden ziert und zum einzigartigen Charme der hiesigen Architektur beiträgt. Das markante Hotelgebäude des Precise Tale Seehof Davos liegt zentral, direkt neben der Parsenn-Bahn und malerisch in die inneralpine Topografie eingebettet. Das Gebäude besteht aus zwei Körpern aus unterschiedlichen Zeitepochen: rechterhand der stückweise erweiterte Teil in traditioneller Erscheinung mit Sgraffiti und Grundmauern aus dem 13. Jahrhundert. Direkt angeschlossen ist der moderne Teil des Gebäudes, erbaut gegen Ende des 21. Jahrhunderts.

Im Erdgeschoss verbindet der grosszügige Empfangsbereich mit überhoher Decke beide Teile. Dort werden wir wärmstens vom Hoteldirektor Christian Szabo empfangen, von dem wir später eine Führung durch die verwinkelten Gänge bis zu den alten Arvenstuben, die für Sitzungen eingerichtet sind, erhalten. Zum Begrüssungs-Apéro setzen wir uns ans Cheminée – mit musikalischer Begleitung am Flügel. Auffallend ist die Gemütlichkeit, die die gekonnt eingesetzten, warmen Materialien verleihen: das Holz der Innenausbauten, der Stoff der Möbel sowie der Teppich. Die tolle Lichtstimmung unterstreicht ein Ambiente des Wohlbefindens. Zunächst geniessen wir die Ruhe im Spa-Bereich mit verschiedenen Saunas, Sprudel- sowie Dampfbad.

Zum Abendessen begeben wir uns in den imposanten Gewölbekeller ins Restaurant Chesa, wo wir erstklassig mit feinstem Essen verwöhnt werden. Das Betreten des grosszügigen Schlafzimmers löst eine Geborgenheit aus, verstärkt durch den Duft des Arvenholzes, der im ganzen Raum vorherrscht. Am nächsten Tag offenbart sich uns während des Frühstücks der prägnanteste Teil vom Neubau. Der Wintergarten mit deckenhohen Bandfenstern sorgt trotz Schneefall für lichtdurchflutete Räume und lässt eine einmalige Aussicht auf die Berge zu. Das Frühstücksbuffet ist äusserst grosszügig. Wohlgenährt machen wir uns auf den Nachhauseweg – der Bahnhof ist zu unserem Glück nur ein Steinwurf vom Hotel entfernt.

Die Testerin
Karin Ungerer ist ­Innenarchitektin und ­studiert Architektur an der HSLU Technik & Architektur in Horw.

Illustration: Helena Zingarella

Precise Tale Seehof ­Davos
Promenade 159
7260 Davos
davos@precisehotels.com
precisehotels.com

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