Wort: Anina Cammarota / Bild: Ruben Hollinger
Martin Piffer, Mitgründer von Roomdresser, dessen Einrichtungen am Puls der Zeit sind und dennoch mit zeitloser Eleganz überzeugen. Wir haben uns mit ihm unterhalten.
Martin Piffer, wie würden Sie die Designphilosophie von Roomdresser beschreiben?
Am treffendsten wäre wohl «eklektisch». Auch wenn das vielleicht etwas oberflächlich klingen mag, bringt es doch einen wichtigen Aspekt des Unternehmens auf den Punkt: Wir kombinieren gerne und gekonnt verschiedenste Stilrichtungen.
Welche Werte sind Ihnen besonders wichtig, wenn Sie Räume für Ihre Kundinnen und Kunden kreieren?
Entscheidend ist für mich, Räume zu schaffen, die sowohl Entspannung bieten als auch neue Energie spenden. Ein individuelles Zuhause für echte Wohlfühlmomente – das ist das A und O.
Welche Methoden nutzen Sie, um massgeschneiderte Raumkonzepte zu entwickeln?
Ein wichtiger erster Schritt ist es, die Kundin oder den Kunden kennenzulernen. Dabei geht es darum, Wünsche, Bedürfnisse sowie Herausforderungen und Anliegen aufzunehmen. Dies gelingt uns durch eine individuelle Bedarfsanalyse. Um darauf basierende massgeschneiderte Lösungen zu präsentieren, nutzen wir Muster-Collagen sowie 3D-Visualisierungen.
Gibt es ein Gestaltungselement, das Sie als besonders wichtig erachten?
Als Lichtplaner würde ich sagen: Ein gutes Lichtkonzept löst schon viele Probleme. Eine solide Basis bildet jedoch auch ein durchdachtes Farbkonzept – wobei natürlich auch hier das Licht eine zentrale Rolle spielt. Schliesslich beeinflusst die Lichtgestaltung massgeblich, wie Farben wirken und welche Atmosphäre entsteht.
Wie wichtig ist Ihnen die Herkunft der Materialien? Achten Sie
besonders auf lokale Produktion?
Dies ist uns tatsächlich ein wichtiges Anliegen. Sämtliche Handwerksunternehmen – darunter teils kleine Familienbetriebe sowie Schreinerinnen und Schreiner für Innenausbauten – sind selbstverständlich lokal. Die meisten unserer Lieferanten befinden sich im benachbarten Ausland, was auch in diesem Bereich kurze Transportwege sicherstellt.
Gab es ein Projekt, das Ihre Herangehensweise an Design und Interior Design verändert hat oder bei dem Sie besonders viel dazugelernt haben?
Zufällig arbeite ich gerade an einem überaus interessanten und komplexen Projekt, das mir auch grosse Freude bereitet. Es handelt sich um die Konzeption eines Restaurants in Berlin, wobei einige äussere Faktoren berücksichtigt werden müssen, was die Aufgabe besonders anspruchsvoll macht. Einerseits sind mehrere Investoren involviert – was eine intensive Bedarfsanalyse erfordert –, andererseits sollte sich die Gestaltung in das bestehende Quartier einfügen. Zusätzlich stellt der komplexe Grundriss eine weitere Herausforderung dar. Dies macht das Projekt aber umso spannender.
Wie balancieren Sie innovatives Design mit praktischer Funktionalität aus?
Wichtig ist, dass die Räumlichkeiten inspirierend wirken und gleichzeitig im Alltag praktisch sind. Das kann beispielsweise ein cleveres Regalsystem sein, das für Ordnung sorgt – und dabei mit einer besonderen Materialisierung einen Akzent setzt.
Gibt es ein Möbelstück bei Ihnen zu Hause, das Sie nie mehr hergeben würden?
Ja, ein solches Herzstück gibt es tatsächlich. Ein Sessel von Mario Marenco begleitet mich schon lange und gehört einfach zu mir. Den gebe ich nicht mehr her!