Wort: Paula Mühlena / Bild: Ruben Hollinger
Die Silvedes AG plant und realisiert seit 15 Jahren Aussenwohnräume in der Deutschschweiz. Herzstück sind dabei die handverlesenen Solitärbäume aus der Baumschule im Zürcherischen Brütten. Wir haben uns mit Tobias Franzke unterhalten.
Tobias Franzke, Sie stehen unter einem breitkronigen Ahornbaum auf der Terrasse eines Kunden. Wie kam es zu diesem Projekt?
Wie viele Bauherren haben sich unsere Kunden entschieden, ihr Einfamilienhaus mit dem sorgsam gepflegten Garten gegen eine Attikawohnung zu tauschen. Eine veränderte Lebenssituation mit erwachsenen Kindern, die Vorteile vom Leben auf einer einzigen Etage sowie weniger Verantwortung für den Umschwung haben sie zu diesem rational gefällten Entscheid bewogen. Mit der Gestaltung eines lebendigen Aussenwohnraumes durften wir dazu beitragen, diesen etwas wehmütigen Schritt in einen freudigen Aufbruch in eine neue Lebensphase zu verwandeln.
Welche Vorstellungen hatten die Kunden von der veränderten Wohnsituation und wie konnten Sie diese im Aussenbereich umsetzen?
Als erfahrene Gartenbesitzer schätzten die Kunden verschiedene Sitzplätze mit altem Baumbestand für die unterschiedlichen Jahreszeiten. Es lag auf der Hand, dass auch die neue Wohnung lebendiges Grün bieten sollte – die neue Liegenschaft wurde entsprechend ausgewählt. Viele Einfamilienhausbesitzer unterschätzen vor dem Umzug die sommerliche Hitze im Attikageschoss. Da wir als Terrassengestalter das Projekt bereits in der Bauphase begleiten durften, konnten wir von Beginn weg dafür sorgen, dass sich der kühlende Naturschatten der Baumkronen optimal mit Vordächern und Storen ergänzt. Die Schirmformen unserer vielfältigen Gehölzauswahl lassen die schönen Ausblicke frei, bringen üppiges Grün und sorgen aktiv für ein wohltuendes Mikroklima.
Viele Ihrer Schattenbäume stehen in runden Gefässen – wie verhalten sich diese stattlichen Bäume bei Wind und Wetter?
Da in luftiger Höhe Extrembedingungen herrschen, haben wir ein System zur sicheren Befestigung dieser Pflanzgefässe entwickelt. Unsichtbar unter dem Plattenboden werden die Gefässe auf eine Weise verankert, welche die darunter liegende Dachhaut in keiner Art tangiert. Gleichzeitig werden Be- und Entwässerung von aussen nicht wahrnehmbar im Gefässinneren untergebracht.
Welchen Mehrwert bringt eine Terrasse während der kühleren Monate?
Zugegeben – kaum jemand hält sich bei schlechtem Wetter oder winterlichen Temperaturen auf der Terrasse auf. Die wahre Kunst bei der Planung besteht darin, die Sichtachsen aus dem Gebäudeinneren umsichtig zu inszenieren. Dezente Warmlichtquellen für die Leitpflanzen sorgen nicht nur an Sommerabenden für eine stimmige Atmosphäre, sondern erweitern gerade im lichtarmen Winterhalbjahr den Wohnraum optisch auf die gesamte Terrassenfläche.
Inwiefern beeinflusst die Gestaltung des Aussenbereichs das Wohngefühl und Wohlbefinden Ihrer Kunden tatsächlich?
Die enorme Veränderung, welche wir bei der wenige Tage dauernden Verwandlung einer «nackten» Attikaterrasse in einen Aussenraum zum Wohlfühlen herbeiführen dürfen, spiegelt sich in den glücklichen Gesichtern unserer Kunden wider. Fragen wir doch am besten die Besitzer selbst:
Familie Frei: Obwohl die neue Wohnung bereits vollständig nach unserem Geschmack eingerichtet war, wurde sie erst mit der Umsetzung der Terrassenbepflanzung zu einem echten Zuhause. Jeden Tag freuen wir uns an den verschiedenen Ausblicken und geniessen die schattigen Sitzplätze unter unseren liebgewonnenen Terrassenbäumen.