«Wie schön wärs, nach einem Ausritt oder einer Jeep-Fahrt einfach in der weiten Landschaft zu übernachten – in einem Bett, von dem man eine 360-Grad-Sicht auf den unendlichen Himmel hat.» Dieser Wunsch manifestierte sich bei der Tessiner Architektin Beatrice Bonzanigo auf einer Südamerikareise.
In den endlos weiten Landstrichen gab es keine Unterkünfte, und sie musste abends immer wieder in eine Stadt oder ein Dorf zurückkehren. «So reifte die Idee eines kleinen Raums mit sprichwörtlich unendlichen Möglichkeiten», sagt die Architektin über die Entstehungsgeschichte ihres patentierten Konzepthauses «Casa Ojalá». Die Ministruktur ist 27 m2 gross und bietet eine flexible Raumnutzung. In Decke und Boden laufen Schienen, auf denen die Fassaden und auch die Dachverkleidung aus Textil oder Wood-Skin geöffnet oder geschlossen werden können. Die Innenwände sind ebenfalls flexibel. Alle räumlichen Veränderungen werden mechanisch ausgeführt mit Seilen, Winden und Kurbeln – wie auf einem Segelboot. Die mittig platzierte Holzstütze ist ein Möbel mit Stauraum und beinhaltet Wassertank sowie Feuerstelle. Auf Wunsch kann eine Solaranlage montiert werden. Das Minihaus «Casa Ojalá», das über das Architekturbüro von Beatrice Bonzanigo, IB Studio in Mailand, vertrieben wird, braucht also weder Strom- noch Wasseranschlüsse. Und kann überall einfach aufgebaut werden – sei dies als Gästehäuschen im Garten, als gehobenes Maiensäss oder als Beobachtungsposten für Sternengucker.
ib-studio.eu
Wort
Katrin Ambühl