Prämierte Überflieger

Im Zweijahresrhythmus prämiert der Design Preis Schweiz ­Projekte aus wirtschafts­relevanten Designdisziplinen. Die dies­jährige Preisverleihung fand am 1. November in Langenthal statt. Alle 13 Gewinner der ­Edition 2019/20 haben eines gemeinsam: Ihre Projekte gehen durch die Decke!
The Sausage of the Future
Carolien Niebling
Gewinnerin Kategorie «Research»

Bei diesem Forschungsprojekt ging es buchstäblich um die Wurst – um die fleischlose wohlbemerkt. Das Buch entstand aufgrund einer Arbeit an der Ecal und zeigt alternative Wurstrezepturen auf, die nach traditionellen Herstellungstechniken angewendet werden können. Die Publikation liefert geschichtlichen Hintergrund sowie Informationen über Bestandteile und Herstellung der Wurst. Im Zentrum stehen aber die neu kreierten Wurstsorten, welche die Designerin gemeinsam mit einem Molekularkoch und einem Metzgermeister bis zur Marktreife entwickelte.
carolienniebling.net

Begegnungszentrum Chileweg Rain
Cometti Truffer Architekten
Gewinner Kategorie «Design Leadership Prize: Focus Ageing Society, Home and Living»

Dieses Projekt schlägt zwei Fliegen auf einen Streich. Der Neubaukomplex in Rain im Kanton Luzern schafft ein Pflegeangebot und einen Dorfplatz – beide bislang nicht vorhanden. Vor allem der erste Mangel war einschneidend, denn im Pflegefall mussten die Einwohner nicht nur ihr Zuhause, sondern gleich das Dorf verlassen. Im neuen Zentrum Chileweg, das aus drei Neubauten besteht, entstanden 17 barrierefreie Mietwohnungen sowie ein öffentlicher Platz, bei dem das sogenannte Haus der Begegnung liegt. Ein Paradebeispiel für generationenübergreifendes Wohnen.
comettitruffer.ch, rain.ch

Genoma Grotesk
Robin Eberwein
Gewinner Kategorie «Rado Star Prize Switzerland for Young Talents»

Im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelte der Grafiker Robin Eberwein eine interaktive Bildschirmschrift, die sich in Echtzeit ihrer Umgebung anpasst: Je nach Lichtsituation verändert sich ihre Stärke – von «light» zu «bold» und umgekehrt –, um immer eine optimale Leserlichkeit zu gewährleisten. «Eine vorbildliche Grundlagenarbeit, die sich für spannende Weiterentwicklungen anbietet», lobte die Jury des Design Preis Schweiz. So könne man die Schrift nicht nur für digitale Plakate, sondern auch als Hilfsmittel für Menschen mit abnehmender Sehkraft einsetzen. Mit diesem spannenden Ansatz räumte der 24-Jährige den «Rado Star Prize Switzerland for Young Talents» ab, für den insgesamt neun Projekte nominiert wurden.
robineberwein.ch
Piëch Mark Zero
Toni Piëch, Rea Stark Rajcic und Laszlo Varga
Gewinner Kategorie «Energy Efficiency Prize»

Schnittig kommt er daher, und das sollte er auch. Schliesslich war das Ziel des Zürcher Autoherstellers Piëch, den «Fahrspass eines puristischen Sportwagens ins Elektrozeitalter zu transportieren». Das Herzstück des Boliden sind revolutionäre Batteriezellen, die sich innerhalb von nur gerade fünf Minuten zu 80 Prozent aufladen lassen. Dies sowie die modulare Fahrzeugarchitektur mache den «Mark Zero» zu einem Innovationsträger, lobte die Jury.
piech.com

Age Lab
Stefan Zahler
Gewinner Kategorie «Research»

Welchen Beitrag kann Design leisten, um die Übergangsphase von älteren Menschen beim Eintritt in Pflegeinstitutionen zu erleichtern? Das ist die Kernfrage, die Age Lab untersucht. Zum Einsatz kommen hierbei partizipative Designmethoden, um Lösungen zu entwickeln, mit denen Betroffene oder Angehörige diese Phase selbst gestalten können. Die Arbeit habe überzeugt, weil sie den Fokus auf die subjektive Wahrnehmung der Betroffenen lege und aus dieser Perspektive Vorschläge entwickle, wie Institutionen Innovationsprozesse anstossen könnten, begründete die Jury ihren Entscheid.
agelab.ch

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