In der Produktionsstätte von Intertime im aargauischen Endingen dreht sich alles um eins: um besten Sitzkomfort, modernes Design und höchste Qualität. Das Unternehmen wird in zweiter Generation von Johannes und Lukas Weibel geführt. Sie haben uns das Herzstück von Intertime gezeigt, die Produktion. Hier haben wir hautnah erlebt, wie viel Handarbeit, Geschicklichkeit und Erfahrung in jedem einzelnen Sitzmöbel steckt.
Temperamentvoll rattern die Maschinen. Ein rhythmischer Tonteppich liegt über der Näherei. In den Regalen stehen Garnspulen jeder Couleur wie Soldaten bereit für ihren Einsatz. Ruhig, konzentriert und geschickt bearbeiten die Näherinnen Leder und Stoff und verwandeln das Material zu Möbelbezügen. Die Näherei ist die grösste Abteilung in der Produktion von Intertime. Die meisten der neun Näherinnen arbeiten Teilzeit, aber dennoch hat jede ihren persönlichen Arbeitsplatz und – ihre eigene Maschine. «Die Einstellung der Maschinen ist fein abgestimmt auf jede einzelne Näherin. Die Geräte immer wieder neu einzustellen, wäre zu zeitaufwendig und nicht praktikabel», erklärt Johannes Weibel, der zusammen mit seinem Bruder Lukas das Familienunternehmen in der zweiten Generation führt. Er fügt an, dass Nähen auch nicht gleich Nähen sei. Denn das Verarbeiten einer Lederhaut, eines rauen Möbelstoffs oder eines feinen Velours ist sehr unterschiedlich. Das Nähen von feinem Baumwollvelours sei eine regelrechte Kunst, betont Weibel. Jede Näherin hat ihre Spezialität, und jede Maschine übrigens ebenfalls, denn nicht nur die Materialien sind anders, auch die Stiche, von denen gut ein Dutzend zur Anwendung kommen, vom Overlock über Keder und andere Ziernähte bis hin zum Anbringen von Raffbändern.
Die Lederhäute werden als sogenannte Partien gekauft, das sind die Häute, die gemeinsam in einem grossen Fass gegerbt werden. Dies, weil jede Gerbung und Färbung leicht unterschiedlich ausfalle und nur Häute aus demselben Arbeitsgang am ähnlichsten seien. Das sei entscheidend bei der Fertigung von Sesselserien oder grossen Polstergruppen, erklärt Lukas Weibel, der im Betrieb für die Geschäftsführung verantwortlich ist. Die Auswahl der Lederhäute ist ebenfalls Handarbeit. Ein erfahrener Lederspezialist von Intertime reist dazu jeweils in die Gerberei in Norditalien, von wo Intertime den Grossteil des Naturprodukts bezieht, um geeignete Partien auszuwählen. Dabei wird jede einzelne Haut buchstäblich unter die Lupe genommen.
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Wort
Katrin Ambühl
Bild
Valentina Verdesca