Stattdessen liess sich die deutsch-russische Baronin Antoinette Saint-Léger dort nieder und legte gemeinsam mit ihrem Mann einen exotischen Garten an. 1927 verkaufte sie die Inseln dem deutschen Geschäftsmann Max Emden, der unter anderem eine Villa darauf bauen liess – und den Garten weiterhin pflegte und erweiterte. Rund 20 Jahre später erstand der Kanton Tessin die zwei Inseln und machte die grössere davon, die Isola San Pancrazio, für die Öffentlichkeit zugänglich. Seither gilt diese als Touristenmagnet und als botanischer Garten des Kantons – mit 1700 Pflanzenarten, die in der Schweiz normalerweise nur in Gewächshäusern gedeihen. Und übernachten auf der Insel kann man in der Villa von Max Emden, die inzwischen zu einem schicken Hotel umgebaut wurde. Bald bekommen die Brissago-Inseln vielleicht eine neue Attraktion: eine ca. 3 km lange Passerelle, die die Inseln mit Ascona verbindet. Initiiert wurde das Projekt namens WOW (Walk on Water) von Tessiner Privaten und Unternehmen – und der Steg würde nur mit Privatgeldern finanziert. Derzeit liegt das Projekt wegen Einsprachen noch auf Eis. Die Weiterentwicklung der paradiesischen Inseln bleibt also spannend …
isolebrissago.ch
Wort
Nuria Peón
Bild
Michael Iten
Um 1875 sollte auf den Brissago-Inseln für den Bau des Gotthardtunnels eine Dynamitfabrik erbaut werden. Dazu kam es aber nie – zum Glück!