Schnitzen als Essenz

Wort: Bernadette Bissig / Bild: Zanat
Vor knapp zehn Jahren lancierten die beiden Brüder Nikšić die Marke Zanat. Die aus dem Familienunternehmen hervorgegangene bosnische Möbelmarke vereint traditionelle Schnitzkunst mit modernen Designansätzen. Damit positionierten die Brüder die Firma neu und retteten gleichzeitig das bosnische Kunsthandwerk vor dem Niedergang.

Für die Herstellung der Grundformen setzt Zanat modernste CNC-Maschinen ein. Die Ornamente werden danach in minutiöser Handarbeit von den Schnitzerinnen und Schnitzern aufgebracht.

Zanat: Passender könnte der Name nicht sein, steht er doch im Bosnischen für Handwerk. Neben modernen CNC-Maschinen trifft man in der Werkstatt von Zanat auf Schnitzerinnen und Schnitzer, die das alte bosnische Handwerk aus dem Effeff beherrschen. Die Geräusche des Schnitzens haben ihren ganz eigenen, meditativen Rhythmus. Die Möbel und Objekte mit Mustern, Ornamenten und Verzierungen machen diesen geradezu taktil erfahrbar.

Diese skulpturalen Sockel mit einem handgeschnitzten Ornament werden mittels einer Tischplatte aus gefärbtem Glas zu den «Nera Coffee & Side Tables» aus der Feder von Monica Förster.

Das Unternehmen mit Sitz in Konjic, rund vierzig Kilometer südwestlich von Sarajevo in Bosnien und Herzegowina gelegen, verdankt seine moderne Prägung mit starker Verwurzelung im traditionellen Handwerk Orhan Nikšić, dem heutigen CEO und Mitinhaber von Zanat, und seinem Bruder Adem Nikšić, Architekt und Mitinhaber. Die beiden entwickelten vor rund zehn Jahren eine neue, zeitgemässe Ausrichtung für das geschichtsträchtige Familienunternehmen, das auf die bosnische Schnitzkunst spezialisiert war.

Die Aussenseite des Rückenteils des Stuhls «Sana», entworfen von Monica Förster, ist vollständig mit feinsten, horizontal verlaufenden Handschnitzereien versehen.

Von allen Seiten wurde ihnen geraten, das alte Handwerk aufzugeben und den Betrieb zu modernisieren. Gegen Erneuerung hatten die beiden Brüder gar nichts einzuwenden. Doch Orhan, der an der Stanford University Wirtschaft studierte und danach in verschiedenen Ländern tätig gewesen war, sowie Adem, Architekt und bereits im Familienbetrieb tätig, hatten eine klare Vision für das Unternehmen. Sie schätzten zeitgenössisches Design und waren überzeugt, dass sie in diese Richtung gehen mussten. Gleichzeitig vermissten sie dabei die Verbindung zur Handwerkskunst.

Den gesamten Artikel lesen Sie in der Ausgabe 12-24 / 01-25 der Wohnrevue.


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