Die Baslerin bespielt ein collagiertes Tischtuch mit Licht und bringt damit Geselligkeit in distanzierte Zeiten.
Lela Scherrer ist eine gestandene Grösse in der Schweizer Designszene. Sie lebt in Basel und gestaltet für international renommierte Unternehmen wie Balenciaga, Jakob Schläpfer oder Atelier Pfister. Ausserdem unterrichtet sie an Kunst- und Designhochschulen als Gastdozentin.
Das Konzept
Obwohl ihre Heimat in der Textil- und Modebranche liegt, verfolgt Lela Scherrer einen inhärent interdisziplinären Ansatz. Diesen verbindet sie mit einer konzeptionellen Tiefe, die sie gekonnt auf die bespielten Themen und Kontexte anwendet. Auch ihren Entwurf für die zündende Idee entwickelte die Gestalterin aus dem Kontext der Zeit, in welcher der Entwurf entstanden ist, und geht dabei auf die Eigenheiten der Galerie Okro ein: Sie kontrastiert die noch stets omnipräsenten Abstandsregelungen mit der liebevollen Gastfreundschaft von Heinz Caflisch und seinem Team. Entstanden ist eine leuchtende Tischdecke, die den geselligen Genuss zelebriert.
Die Umsetzung
Die Designerin ging den Entwurf von ihrem Leuchtobjekt bewusst spielerisch und offen an. Sie kombinierte das zur Verfügung gestellte Lichtmittel mit vorhandenen Elementen aus ihrem Repertoire. In Tests mit Federn und diversen Textilien suchte sie nach einer passenden Lichtwirkung. Schliesslich fand sie eine stringente Ästhetik in der Kombination des geradlinigen LED-Bands mit gekachelten Karo-Stoffen, welche sie auf Reisen in Indonesien, Marokko und den Beneluxstaaten zusammengetragen hat. Und so arrangierte Lela eine Komposition in Form einer Collage mit internationalen Textilien zu einem Tischtuch mit heimatlichem Charakter. Dieses liess sie auf Mass für einen langen Holztisch in der Galerie Okro schneidern, der sinnbildlich für die üppigen Tavolata steht, die im Churer Design-Mekka regelmässig stattfinden.
Das entstandene Tuch gliederte die Gestalterin in verschiedene Bereiche, indem sie den Stoff mit leuchtenden LED-Streifen unterlegte. Damit erzeugt das Tischtuch auf der langen Tafel mit Licht abgetrennte Flächen, die den Distanzregelungen nachempfunden sind. Die leuchtenden Trennlinien tun der Gemütlichkeit beim Essen nicht ab, sondern vermitteln die sicheren Abstände auf subtile Weise. Darüber hinaus tragen die gepunkteten Lichtlinien zu einem betörend sinnlichen Ambiente bei.
Designerin
Lela Scherrer, 49
lelascherrer.com
Konzept
Jeden Monat präsentieren wir in unserer Rubrik Die zündende Idee eine Leuchte einer Schweizer Designerin. Das Starterkit ist für alle dasselbe: 5 m LED-Band und ein Transformator mit Stromanschluss. In der Ausführung sind keine Grenzen gesetzt. Es bleibt reichlich Raum für Neues, Gewagtes und Experimentelles.
Okro
Heinz Caflisch, Gründer vom Churer Label Okro, kuratierte die Auswahl der Designerinnen.
okro.com
Schätti
Der bekannte Schweizer Leuchtenhersteller stellt den Designerinnen einen hochwertigen Bausatz und sein Know-how zur Verfügung.
schaetti-leuchten.ch