Jan Kath, Inhaber von Jan Kath Design, im Gespräch.
Jan Kath, wir durchleben eine ausserordentliche Zeit. Wie hat sich der Arbeitsalltag in Ihrer Firma in den letzten Monaten verändert?
Eigentlich bin ich das ganze Jahr über unterwegs, pendle zwischen Bochum, unseren Produktionen in Nepal und Indien, meinem zweiten Zuhause in Thailand und vielen anderen Orten hin und her. Da ist jetzt Ruhe eingekehrt. Ich sitze viel in meinem Garten in Chiang Mai und ziehe dort von einem Schattenplatz zum nächsten, von einer Zoom-Konferenz in die nächste. Tatsächlich hat der Lockdown bei mir einen krassen kreativen Schub ausgelöst. Es ist, als wären alle Bilder und Ideen in meinem Kopf (und das sind wirklich sehr viele) noch einmal durchgeschüttelt und neu sortiert worden … Daraus sind viele neue Ideen entstanden. Für die Zukunft habe ich mir fest vorgenommen, dass ich mich jedes Jahr für drei Monate zurückziehen will, um mich meiner kreativen Arbeit zu widmen.
Hat sich aus der Krise heraus eine konkrete Idee für eine Kollektion ergeben?
Ich habe viele Themen neu angefasst. Auch weil ich das Gefühl hatte, dass viele Kunden, genau wie ich, Sehnsucht nach etwas Neuem haben. In der Kollektion «Erased Heritage» beschäftige ich mich mit alten, traditionellen Teppichdesigns, die ich zeitgenössisch interpretiere. Als Grundmuster habe ich dort zunächst berühmte Stücke, die einst in den bekannten Manufakturen in Persien oder der Türkei geknüpft wurden, verwendet. Jetzt wende ich den Blick nach Europa. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden auch in Frankreich – wenn auch in viel kleinerem Rahmen – geknüpft. Die Farb- und Motivwelten des Okzidents sind extrem spannend und öffnen ein neues Kapitel unserer Erfolgskollektion.
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