Zurück ins Rampenlicht

Der dänische Brand Gubi hat sich mit Reeditionen einen Namen gemacht. Chief Brand Officer Marie Kristine Schmidt über die Herausforderungen im Entwicklungsprozess.

Bild: Gubi

Marie Kristine Schmidt, vor rund 20 Jahren startete Jacob Gubi, Sohn des Gründerehepaares, damit, vergessenen Designschätzen neues Leben einzuhauchen. Diese Strategie verfolgt Gubi nach wie vor. Warum?
Wir sind überzeugt, dass unsere Arbeit mit Reeditionen eine wichtige Rolle bei der Bewahrung des Erbes grosser, vergessener Designschaffender einnimmt. Wir wollen ihnen das Rampenlicht zurückgeben, das sie verdient haben. Es geht jedoch nie um Nostalgie. Die Entwürfe müssen auch im heutigen Kontext relevant sein und in unsere Gesamtkollektion passen.

Bild: Gubi

Wie gehen Sie bei der Suche nach Entwürfen vor?
Als Marke haben wir eine ausgeprägte Vision, wie wir uns positionieren wollen. Und wir haben eine klare Vorstellung, welche Art von Design wir anstreben, welche Stimmung wir schaffen wollen und was uns in unserer Kollektion fehlt. Nachdem wir einen Entwurf für eine Neuauflage identifiziert haben, leisten wir eine Menge Detektivarbeit. Wir durchforsten Archive, suchen nach Originalskizzen und Dokumenten. Es ist ein forschungsintensiver Prozess, der sehr viel Hingabe erfordert. Die dafür notwendige Passion haben wir alle nach wie vor, sie ist quasi Teil der Firmen-DNA.

Bild: Gubi

Was macht in Ihren Augen einen Entwurf unvergänglich und was muss er erfüllen, um in der heutigen Zeit zu funktionieren?
Grossartiges und zeitloses Design wurde mit einer klaren Intention entworfen. Es muss den Zweck der Funktion klar zum Ausdruck bringen. Zudem sind die Wahl des Materials, die Liebe zum Detail und die Ästhetik entscheidend. Unvergängliches Design strahlt ein ruhiges Selbstverständnis aus, das dem Lauf der Zeit trotzt. Es ist eine Mischung von Pragmatismus und Poesie. So wie bei Pierre Paulin, der sich selbst als Funktionalist betrachtete, seiner Arbeit jedoch gemäss eigener Aussage stets zwei Tropfen Poesie hinzufügte. Und genau diese zwei Tropfen machen die Magie aus.

Den ganzen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 09-23 der Wohnrevue.

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