Die ewige Suche

Der Belgier Jérôme Sohier sammelt seit über 20 Jahren Designoriginale. Mit seiner neuen Galerie New Hope in Brüssel setzt er diese in Szene.

Bild: Olivier van Naemen

Jérôme Sohier, wie kam es zur Gründung der Galerie New Hope?
Ich hatte die einzigartige Möglichkeit, meine neue Galerie in eigens dafür entworfenen Räumen anzusiedeln. Ich bin nach der Maxime «Alles, was nicht gegeben wird, ist verloren» aufgewachsen und das Weitergeben war schon immer ein Teil von mir. Der Handel nährt mich intellektuell kaum, das Präsentieren der Früchte meiner Arbeit hingegen umso mehr.

Was bedeutet das Sammeln für Sie in diesem Kontext?
Das Sammeln ist eine ewige Suche, die stets unerfüllt bleibt. Dies ist für mich der ultimative Antrieb. Man beschreitet einen unbekannten Weg zu einem imaginären Ziel. Es ist leicht, den Sammler als Akkumulator zu betiteln. Für mich ist jedoch eine gewisse Demut, ja sogar ein geistiger Purismus, unabdingbar. Es braucht den Blick eines Kindes, um die Arbeit Anderer zu erfahren.

Wie und wo finden Sie die einzigartigen Möbelstücke?
Ich verbringe jeden Tag stundenlang mit meinen Recherchen. Auch Begegnungen nähren das Wissen und führen zur Entdeckung bislang unbekannter Stücke. Ich zögere nie, für aussergewöhnliche Stücke, um die ganze Welt zu reisen.

Woher stammt Ihre Faszination für originale Designobjekte?
Ich versuche, die erste Idee des Künstlers zur Schöpfung, zu verstehen. Denn diese materialisiert sich danach stets in Variationen. Alle Mitwirkenden, vom Autor bis zum Werkmeister, bringen Wissen und Arbeitsweisen ein. Das führt de facto zu Anpassungen. Pragmatische Kompromisse, die zwar Produktionsprozesse verbessern, jedoch die Idee verändern. Meine Faszination begründet sich im Verstehen der künstlerischen Schöpfung und der initialen Idee.

Den ganzen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 09-23 der Wohnrevue.

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