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Gläserne Welten

Wort: Paula Mühlena / Bild: ZVG
Zwischen Zauber, Praktikabilität und skulpturaler Ästhetik: Glas Italia definiert mit Türen, Trennwänden und Möbeln aus Glas sein Terrain. Seit über 50 Jahren treiben Materialfaszination, die Erforschung neuer Materialsprachen, innovative Verarbeitungstechniken und nachhaltiges Handeln das italienische Unternehmen an.

Auch in höherer Variante und transparentem Glas erhältlich: Der plastische Sofatisch «Nesting» von den Brüdern Ronan und Erwan Bouroullec besteht ausschliesslich aus Muranoglas.

Transparent, lichtdurchlässig, hart – widerstandsfähig gegen Kratzer, und doch zerbrechlich: Glas. Ein faszinierendes Material, dessen Verarbeitung jedoch alles andere als intuitiv ist. Ein Regal aus Holz? Greifbar. Doch ein Tisch oder gar Stuhl, vollständig aus Glas? Die Vorstellung entgleitet – und Raum für Magie und für das Unfassbare entsteht.
Seit 1972 stellt sich Glas Italia der Herausforderung, Glas immer wieder neu zu denken. In der Region Brianza, zwischen Como und Mailand, basiert das von der Familie Arosio gegründete Unternehmen auf einer Tradition, die seit dem frühen 20. Jahrhundert tief in der Glasherstellung verwurzelt ist. Seither entstehen dort Türen, Trennwände und Möbel – stets in Zusammenarbeit mit international renommierten Designschaffenden. Darunter: Ettore Sottsass, Mario Bellini, Nendo, Piero Lissoni, Patricia Urquiola, Ronan und Erwan Bouroullec sowie Philippe Starck.

Am Anfang eines jeden Projektes steht immer ein transparentes Stück Glas. Dieses dann so zu verwandeln, dass es zu einem faszinierenden Objekt, einer unerwarteten Form oder einem robusten Möbelstück wird, ist der kreative Reiz, der Glas Italia immer wieder antreibt. Das Überwinden der Herausforderungen bei der Verwirklichung präziser Visionen wird dabei zur Chance, ständig Neues zu schaffen. Verklebte, geschichtete Kristallglasplatten, dickes extraleichtes Glas, gefärbt, gegossen, verschweisst, geblasen,
gebogen, glänzend lackiert, geprägt, reflektierend oder verziert – die Vielfalt der Herstellung, die sowohl anhand modernen Technologie als auch manueller Arbeit erfolgt, zeigt sich in der breiten Produktpalette Glas Italias. Von praktischen Objekten bis hin zu dekorativen Kunststücken eignen sich die Designs aus den Federn renommierter Gestalterinnen und Gestalter sowohl für private als auch gewerbliche Räume.

Die Serie «Boxinbox» von Philippe Starck umfasst thermoverschweisste tiefe Tische sowie Stauraummöbel, die auf einer reflektiven, polierten Edelstahl-Konstruktion sitzen.

Langfristige Denke
Seit 2011 befindet sich der Hauptsitz von Glas Italia in Macherio – in einem 11 000 Quadratmeter grossen Gebäude. Der Entwurf von Piero Lissoni bezog die bereits bestehenden Teile der Fabrik mit ein. Die Architektur aus Hochleistungsglas sorgt nicht nur für eine lichtdurchflutete Arbeitsumgebung, sondern reguliert diese auch thermisch effizient.

Neben anderen Projekten, die das Gebäude und die interne Produktion nachhaltig agieren lassen – wie etwa eine moderne Photovoltaikanlage – widmen sich auch ganze Kollektionen dem Umweltaspekt. So etwa die Serien «Simoon» (2022) und «Babar» (2024) der spanischen Architektin und Designerin Patricia Urquiola. Hierbei werden Glasabfälle aus der Produktion zu feinen Splittern zerkleinert, rezykliert und für die Gestaltung von Tischen mit überraschendem visuellem Effekt wiederverwendet. Zwar nicht glasklar, aber grafisch präsentieren sich die Objekte mit unregelmässiger Oberfläche und organischem Finish.
Und die Suche nach Neuem geht stetig weiter: Auf der diesjährigen Milano Design Week Anfang April präsentierte Glas Italia aufs Neue Kreationen von Michael Anastassiades, Ronan Bouroullec, Johanna Grawunder, Piero Lissoni, Philippe Starck, Patricia Urquiola, Tokujin Yoshioka und Yabu Pushelberg.


 

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