Das Studio Julia Christ hat in Lausanne zwei Metrostationen mit farblich ausgefeilten Wandfresken gestaltet.
Ein zugiger Wind ist spürbar. Die Metros fahren im Minutentakt in der Station ein und aus. Die Türen öffnen und schliessen sich mit einem energischen Klack-Geräusch. Menschen steigen rasch ein und aus und verschwinden in den Gängen. Diese vibrierende, geschäftige Atmosphäre verbindet man unweigerlich mit Metrostationen in Metropolen dieser Welt. Grossstadtgefühl in Reinform. Doch auch Lausanne kann diesbezüglich mithalten. Sie ist die einzige Schweizer Stadt, die über eine Metro verfügt, zwei Linien sind es gar. Und neuerdings sind zwei Stationen mit Wandfresken gestaltet. Nämlich die Stationen Vigie und Malley der Linie M1. Mit diesem aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Auftrag hat sich das Design- und Architekturstudio Julia Christ ein neues Wirkungsfeld erschlossen. Auftraggeberin ist das Transportunternehmen der Region Lausanne.
Jede Fliese von Hand platziert
Und genau die eingangs erwähnte urbane Dynamik, die man mit den Metrostationen in Paris, Mailand oder London in Verbindung bringt, wollte das Studio Julia Christ mit einem Touch Poesie einfangen, um den öffentlichen Raum angenehmer zu gestalten. Zudem bezog sich das Projektteam auf die Corporate-Design-Farbe des Transportunternehmens: ein Azurblau. Dieses Blau spielt die Hauptrolle und wird einem subtilen Farbverlauf unterzogen, der sich mit einem schillernden Terrakotta-Ton verbindet. Dazu gesellen sich drei Weiss-Nuancen. Im Herzen der Station ist das Farbspiel dicht und mit viel Tiefe. Gegen die Ein- und Ausgänge hin mündet es in sanfte, luftige Töne ein. Und so entsteht das Gefühl einer frischen Brise, welche die Reisenden tagtäglich begleitet.
Um die Fresken umzusetzen, hatte das Studio Julia Christ mehr als 1600 Quadratmeter Fläche bis ins letzte Detail geplant. Diese minutiöse Gestaltung setzte ein eingespieltes Team an Handwerkern mit viel Geschick und Know-how um. Jede Fliese platzierten sie von Hand. Die Arbeiten an den beiden Wandfresken, die sich von Station zu Station unterscheiden, dauerten sechs Monate. Zum Einsatz kamen dabei unzählige Keramikkacheln in unterschiedlichen Dimensionen.
juliachrist.ch