Wort: Bernadette Bissig / Bild: Teo Jakob
2025 wird das Möbelhaus Teo Jakob 75. Mit CEO Simon Flückiger unterhalten wir uns über das Potenzial von Räumen und deren horizonterweiternden Effekt.
Simon Flückiger, Teo Jakob hat sich fürs Jubiläumsjahr das Motto «limitless» gesetzt. Sind Beständigkeit und Grenzenlosigkeit nicht zwei gegensätzliche Dinge?
So betrachtet hat es natürlich etwas Gegensätzliches. Aber genau darin liegt ja auch der Reiz: Als Teo Jakob das moderne Wohnen in die Schweiz brachte, zog diese neue Strömung wie ein Wirbelwind durch die Schweiz der 1950er-Jahre. Funktionale und elegante Möbel ersetzten schweres Holzmobiliar, man wohnte plötzlich individueller. Es war schon fast eine kleine kulturelle Revolution – den Menschen durch neue Raumgestaltungen neue Welten zu eröffnen, oder eben Grenzen zu verschieben, ist der Ausgangspunkt unserer Geschichte. «Limitless» ist somit durchaus typisch für uns, besonders auch in Bezug auf unseren «hohen» Geburtstag.
Firmengründer Theodor Jakob – der sich später Teo nennen liess – war somit ein Wegbereiter für das moderne Wohnen. Wie viel revolutionärer Geist steckt heute noch im Unternehmen?
Immer noch sehr viel. Wobei man heute mit neuartigen Einrichtungsideen kaum mehr aneckt. Vielmehr ist es gemeinhin akzeptiert, dass die Raumgestaltung grossen Einfluss auf unser Lebensgefühl, auf unsere Entfaltung oder auch auf unsere Leistung und Zusammenarbeit hat. Dass Raum mit entsprechenden Ansätzen den Wandel gezielt anstösst, wird heute von unseren Kunden sogar eingefordert: Sie suchen ganzheitliche Einrichtungen, die ihrem Anspruch ein Zuhause und ihrem Leben eine Richtung geben. Ich würde deshalb sogar so weit gehen und sagen, dass es Einrichter ohne diesen Geist heute nicht mehr braucht: Möbel und Inspirationen gibt es überall und die Menschen richten sich auch ohne unser Zutun oft schon grossartig ein.
Sie betreiben Showrooms in Bern, Zürich und Genf, ein Innenarchitekturstudio in Winterthur und neu je ein Atelier in Zug und Lausanne. Weshalb diese breite Verfügbarkeit?
Damit reagieren wir auf die globale Veränderung, die auf die regionalen Unterschiede der Schweiz trifft – und wie man als Unternehmen mit dem Wandel umgehen kann: Durch die digitale Omnipräsenz von Mobiliarangeboten beispielsweise konzentrieren sich unsere grossen Showrooms zunehmend auf drei Ballungsräume. Die kleineren Ateliers wiederum kommen ohne Ausstellungsfläche aus und gehen noch individueller auf regionale Bedürfnisse ein – zum Beispiel mit Musterbibliotheken für Architektinnen und Architekten oder mit Beratungsleistungen für örtliche Industrien. Unser Innenarchitekturbüro allerdings realisiert als Fachabteilung schweizweit eigene Projekte und agiert als internes Kompetenzzentrum. Kurz: Wir arbeiten grenzenlos zwischen den Kompetenzen und Regionen und lassen dennoch jedem Gebiet seine kulturellen Eigenheiten. Urschweizerisch und dennoch am Puls der Zeit. Ich find’s grossartig!
Das gesamte Interview lesen Sie in der Ausgabe 12-24 / 01-25 der Wohnrevue.