Eine angenehme Brise, der Gleichklang der Wellen – mehr See geht fast nicht: Die Fischerstube in Zürich ist wie kein anderes Restaurant der Stadt unmittelbar mit dem See verbunden. Das imposante, auf Pfählen abgestützte Gebäude mit Walmdach und Holzverkleidung scheint nahezu über dem Wasser zu schweben. 1939 für die Landi-Ausstellung erbaut, ist das Fischrestaurant zusammen mit der kleinen Fischerhütte zu einem Wahrzeichen Zürichs geworden. Als einzige Überbleibsel des Landi-Dörflis sind die beiden Bauten ins Inventar der schützenswerten Gebäude aufgenommen worden. Unbeschadet hat die Anlage den Lauf der Zeit nicht überstanden. 1956 brannte die Fischerstube lichterloh; rund 40 Jahre später litt sie an Altersschwäche. So musste das traditionsreiche Gebäude vor zwei Jahren abgebrochen werden. Für den Wiederaufbau zeichnete das Berner Architekturbüro um Patrick Thurston verantwortlich. Dabei stand nicht die reine Rekonstruktion im Zentrum, sondern eine zeitgenössische und wesensgleiche Auseinandersetzung mit dem Original. Diesem Credo folgte auch die Möblierung von Teo Jakob, die Gasträume und Terrassen gekonnt in Szene setzt. Auf einem Kufenstuhl von Schaffner sitzend, lässt sich dem Plätschern der Wellen trefflichst lauschen. Dazu ein köstliches Fischgericht und der Tag am Wasser ist perfekt.