Gebaute Skizzen

Wort: Paula Mühlena / Bild: Åbäke, Martino Gamper
100 Stühle in 100 Tagen – der Designer Martino Gamper setzt gefundene Stühle zu plastischen Skizzen zusammen.

Man kann die Stühle als Zusammenstellung oder auch als Einheit wahrnehmen. «Giro» baute Martino Gamper aus einem Fahrradrahmen, den er in Camden (London) auf dem Weg zu einem Treffen fand.

Manchmal braucht es wenig Worte. So geschehen zwischen dem japanischen Grafikdesigner Maki Suzuki und dem italienischen Designer Martino Gamper. Letzerer kündigte Ersterem an, er wolle 100 Stühle bauen. Suzuki fragte daraufhin, ob er 100 Mal den gleichen Stuhl konstruieren wolle. Gamper entgegnete: «Nein, sie werden unterschiedlich sein. Ich werde sie als 3D-Skizze in Originalgrösse anstelle von klassischen Zeichnungen umsetzen.» Mit Suzukis Erwiderung, dass das gut klinge und er dieses Projekt in 100 Tagen umsetzen solle, war die Sache beschlossen.

Das Buch zeigt anhand von Stuhlbildern, wie dem «Double Sonnet»-Stuhl hier, und durch kurze Texte, Analysen und Anekdoten, wie man über den Stuhl als Objekt ganz generell und innerhalb Gampers Projekt nachdenken kann.

Über zwei Jahre hinweg sammelte Gamper Stühle – bei Freunden und auf den Strassen Londons, seines Wohnortes. Anschliessend brachte er sie zusammen. Wie in einer Collage kreierte er jeden Tag einen neuen funktionierenden Stuhl – poetische oder gar humorvolle Hybride.

Die Stühle bestehen aus Materialien wie Holz, Metall, Kunststoff, Schaumstoff, Stoff und Klebeband. «Barbapapa in Wien» wurde aus einem klassischen Thonet-Stuhl in Verbindung mit einem dehnbaren Schlauchkleid hergestellt.

Den gesamten Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 11-24 der Wohnrevue.


 

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