Ausgeschaltet sieht die Leuchte von Larissa wie ein elegantes Dekorationsstück aus. Wird der Metallschirm aber beleuchtet, wirken Raum und Objekt sofort anders.
Ein hübsches Beispiel, das aufzeigt,
wie stark Licht auf Gegenstände Einfluss nehmen kann.
Der Prozess
«Als Tochter eines Kunstschmieds bin ich von Metall fasziniert», beginnt Larissa zu erzählen. Kein Wunder also, wählte sie für ihre zündende Idee dieses Material. Um das passende Metall zu finden, machte sie sich in der Werkstatt ihres Vaters auf die Suche – ausgerüstet mit einer Taschenlampe, um gleich den Effekt des Lichts testen zu können. Besonders aufmerksam wurde die Studentin auf ein altes Stück Streckmetall, das ein sehr schönes Schattenspiel erzeugte. Bei Streckmetall handelt es sich um ein Metall, das durch versetzte Schnitte und einen gleichzeitigen Streckprozess eine gitterähnliche Struktur erhält. Weil diese Oberfläche bereits sehr auffällig ist, entschied sich Larissa für eine einfache Schirmform, die einer Sanduhr ähnlich sieht. «Das Zurechtbiegen des Metalls benötigte viel Körpereinsatz», sagt die 26-Jährige über den handwerklichen Part des Projekts. Eine weitere Herausforderung sei das Zusammenschweissen des Schirms gewesen, weil schnell Löcher ins Metall gebrannt werden können: «Ich brauchte zwei Anläufe, viel Geduld und Fingerspitzengefühl», schildert die Studentin.
Die Idee
Alltägliche Effekte von Sonnenlicht dienten Larissa als Inspiration für ihre Leuchte: «Wenn die Sonne durch leicht geöffnete Rollläden scheint oder an der Wasseroberfläche reflektiert, entstehen wunderschöne Muster.» Sie wollte etwas Ähnliches schaffen und wählte deshalb auch den Namen «Sheen» – Glanz bzw. Schimmer auf Englisch. Ein Gestaltungsansatz, den sie erfolgreich umgesetzt hat, denn die Leuchte spielt nicht nur mit dem Licht der Glühbirne, sondern schimmert auch schön, wenn die Sonne darauf scheint.
Mit einer Taschenlampe ausgerüstet, machte sich Larissa Koster in der Werkstatt ihres Vaters auf die Suche nach einem geeigneten Material für ihren Leuchtenentwurf – und stiess auf Streckmetall.
Studierende
Larissa Koster, 26
Schule
Die Industrial-Design-Studierenden der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel erwerben im Rahmen des Bachelors am Institut Industrial Design Kompetenzen für die selbstständige, kritische Entwurfsarbeit. fhnw.ch/hgk
Konzept
Jeden Monat suchen wir Die zündende Idee, also eine Leuchte, von Schweizer Designstudenten. Das Starterkit ist für alle dasselbe: eine Glühbirne samt Fassung, ein 3 m langes Kabel und 30 Franken Materialgeld. Zusätzlich verwendete Recyclingmaterialien und bestehende Werkzeuge, Farben etc. sind erlaubt.
Kostenaufstellung
Streckmetall 25.—
Runde Metallscheibe 2.—
Total CHF 27.—
Wort
Nuria Peón
Bild
Alena halmes (Porträt)
Larissa koster (Leuchte)