Wenn im Winter der Wind über die Iglus pfeift, könnte man fast meinen, man sei in der Arktis. Der Blick auf Tannenwipfel, die umliegende Bergsilhouette und den Genfersee verweist aber auf den westlichsten Zipfel des Wallis.
Mit ihrer weissen Aussenhaut tarnen sich die 18 kleinen Bauten, die verstreut an einem Berghang oberhalb vom Dorf Cerniers liegen, perfekt inmitten der Schneekulisse. Damit die Tarnung mit der Schmelze nicht dahinschwindet, werden im Frühjahr grüne Netze darübergelegt. So assimilieren sie auch dann an die alpine Umgebung, wenn Wiesen und Wälder voll im Saft stehen. Die sogenannten Whitepods verstehen sich als Eco-Luxury-Suites, wollen mit der Natur im Einklang stehen. Diesem Anspruch tragen sie aber nicht nur farblich Rechnung, sondern auch konstruktiv. Denn die 40 m2 grossen Halbkugelzelte, die jeweils auf einer Holzplattform verankert sind, greifen das Prinzip der geodätischen Kuppel auf. Architekturkennern dürfte das Konstruktionsprinzip vor allem durch Bauten des Amerikaners Richard Buckminster Fuller (1895–1983) bekannt sein. Das Besondere an der Konstruktion: Sie ist äusserst stabil, trotz geringen Materialverbrauchs, und lässt sich mit verringertem Energieaufwand beheizen, da aufgrund der Form die Luft im Innern optimal zirkulieren kann. Geheizt wird hier nachhaltig mit Pelletöfen.
«Eins sein mit der Natur», so das Credo hier oben. Was für die Anreise bedeutet: Das Wandern ist des Gastes Lust! Auf motorisierte Transportmittel wird nämlich verzichtet, um den CO₂-Ausstoss und die Lärmemissionen so gering wie möglich zu halten. Lediglich das Gepäck wird zu den Pods gefahren, die auf einer Höhe von 1400 m ü. M. liegen. Und das auch nur im Winter, per Motorschlitten. Als Gast muss man den 20-minütigen Aufstieg von Cerniers per pedes bewältigen. Im Chalet Les Cerniers, wo sich der Empfang und das Restaurant befinden, wird man dafür mit einem Rucksack inklusive Landkarte, Schneeschuhen, Wanderstöcke, Fernglas und Stirnlampe ausgerüstet. Luxus wird hier anders definiert als in herkömmlichen Hotels. Und so sollte sich auch niemand daran stören, wenn nachts die Beleuchtung heruntergefahren wird, um Flora und Fauna nicht unnötig zu irritieren.
whitepod.com
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Wort
Susanne Lieber
40 m2 Glückseligkeit – das erwartet die Gäste in den Suiten des Hotels Whitepod im Wallis.