Ein Haus, mehrere Gebäude

Der Stadtökonom und Immobilienentwickler Glenn Lamont hat sich in einem Vorort von Melbourne ein Zuhause ganz nach seinen Vorstellungen gebaut, ohne Verputz und Farbe. Dafür mit viel Stahl, Sperrholz und rezyklierten Materialien. Mittlerweile lebt er mit seiner Frau und seinen beiden kleinen Kindern in dem Haus. Von einem Singlehaushalt ist es dadurch zu einer gemütlichen Familienbleibe geworden.

Bild: Armelle Habib (Living Inside)

Das Zuhause von Glenn Lamont und seiner Familie liegt in einem ruhigen Vorort von Melbourne. Auf der einen Strassenseite reihen sich schlichte Wohnblöcke, auf der gegenüberliegenden Seite ein von Bäumen gesäumter Gehsteig und viktorianische Villen. Das Grundstück des Stadtökonomen und Gründers von Life Space Journey, einem Beratungsunternehmen für Möbeldesign und Immobilienentwicklung, schliesst an eine viktorianische Villa an und ist eher schmal und lang. So sind die Wohnräume in separaten Gebäuden untergebracht.

Bild: Armelle Habib (Living Inside)

Von aussen erinnern diese an verrostete Schuppen mit ihrer Verkleidung aus Cortenstahl, einem wetterfesten Baustahl. Dieser bildet unter der eigentlichen Rostschicht eine besonders dichte Sperrschicht, die den Stahl vor weiterer Korrosion schützt. Diese Ausgestaltung der Aussenhülle ist eine Reminiszenz an Lamonts Kindheit auf einem Bauernhof, wo er mit seinen Brüdern zwischen verrosteten Schuppen spielte.

Bild: Armelle Habib (Living Inside)

Individuelle Detailgestaltung
Die Lage des Hauses und seine unmittelbare Umgebung spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Planung und Gestaltung. Denn das Gebiet liegt in der Nähe eines Rangierbahnhofes, wo in sogenannten Wollschuppen Schafwolle gesammelt und gelagert wird. Lamont wollte etwas von der Geschichte des Ortes einfangen und in einen vorstädtischen Kontext einbetten. So sind auf dem Grundstück mehrere Gebäude entstanden, die sich zu Haupt- und Nebengebäuden formieren, alle eingebunden in einen Garten mit bunten Wildblumen.

Bild: Armelle Habib (Living Inside)

«Ich wollte ein ganz natürliches Haus bauen, das weder Verputz noch Farbe aufweist», erläutert Lamont seine Vorgehensweise. Im Gegenzug setzte er auf Stahl und Sperrholz. Das Grundkonzept hat er selber entwickelt.

Bild: Armelle Habib (Living Inside)

Unterstützt wurde er von ODR Architects, einem führenden Melbourner Architekturstudio. Denn trotz der langjährigen Erfahrung des Hausherrn in der Immobilienentwicklung erwies sich der Bau des Hauses als sehr komplex und aufwendig. Die beiden Stahltreppen etwa, welche die drei Geschosse miteinander verbinden, waren eine konstruktive Herausforderung. Da Lamont zudem jedes Detail individuell gestaltet hatte, musste bei der Innenausstattung vieles vor Ort im direkten Gespräch mit den Handwerkern geklärt werden.

Den ganzen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 05-23 der Wohnrevue.

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