Wort: Bernadette Bissig / Bild: AT
Wie kommt Licht im öffentlichen Raum zum Einsatz? Welche Wirkung haben diese Lichtquellen? Ein Spaziergang mit der Lichtgestalterin und Dozentin Ursula Degen gibt Antworten.

Eines Abends im Januar spazieren wir bei klirrender Kälte mit der Lichtgestalterin Ursula Degen vom Bucheggplatz zur Hardbrücke. Diese Strecke läuft sie regelmässig mit ihren Studierenden der Zürcher Hochschule der Künste ab, um sie auf die Wirkung von Beleuchtung im öffentlichen Raum zu sensibilisieren. Bei der Begehung fällt mir auf, wie achtlos ich in der Regel das Wechselspiel von Hell und Dunkel in der Stadt betrachte.

Kontrastreich
Auf der Passerelle des Bucheggplatzes stehend, eröffnet sich ein Blick auf das Lichtermeer der Stadt. Leuchten, Kandelaber und Seilüberspannungen nehme ich wahr, in unterschiedlichen Farbtemperaturen. Teils sind alte Natriumdampf-Hochdrucklampen mit ihrem warmen orangefarbenen Licht im Einsatz, teils neuere LED-Leuchten, die die Umgebung in kühles Licht tauchen.

Die viel befahrene Bucheggstrasse ist von Gebäuden gesäumt, durch deren Fenster Licht austritt, in unterschiedlichen Helligkeiten. Teils angenehm gedimmt, teils eher grell. Der Verkehr auf der Strasse – ein anhaltender Strom. Die vielen neuen Autos sind mit hellen, weitreichenden und dadurch blendenden LED-Leuchten ausgestattet. Mir scheint die Beleuchtung insgesamt sehr hell: viel zu hell, zu wenig gerichtet, zu weit gestreut, zu wenig atmosphärisch. Die Kontraste zwischen Hell und Dunkel scheinen mir zu stark ausgeprägt. Degen, die mit ihrer Firma Parallel_L auch im Bereich Stadtraumbeleuchtung tätig ist, bestätigt mir meine Wahrnehmung. Aus ihrer Sicht wäre weniger, dafür gezielter gesetztes Licht, mehr. Viel mehr.

Den gesamten Beitrag finden Sie in der Ausgabe 02-25 der Wohnrevue.