In der Fondation Beyeler ist mit dem Frühling nicht nur die Installation «Life» von Olafur Eliasson, sondern buchstäblich auch gleich die Natur in die weissen Hallen eingezogen.
Zusammen mit Direktor Sam Keller, Renzo Piano und seinem Team hat der Künstler den Bau des italienischen Architekten umgestülpt, die Ausstellungsräume geflutet und damit den angrenzenden Park mit seinem Teich ins Zentrum gestellt. Für den Eingriff mussten die Glasfronten des Gebäudes entfernt und der Boden mit Folie ausgekleidet werden – Renzo Piano gab dazu wohlwollend sein Einverständnis. Das seicht zwischen den leeren Wänden stehende Wasser ist mit dem natürlichen Farbstoff Uranin versetzt, die grell-grüne Flüssigkeit wird von Wasserpflanzen und Tieren bevölkert. Am Tag wirkt die feucht-kühle Atmosphäre beruhigend sakral, nachts hingegen erfüllt die hohen Räume ein dystopisch-fluoreszierendes Leuchten. Zugänglich ist die Installation dabei jederzeit. Sam Keller spricht von einem kollektiven Experiment, das Grenzen zerfliessen lässt. Die Website zur Ausstellung zeigt live tierische Perspektiven auf die Installation und es sind Gedanken des Künstlers zu lesen, der mit der Aktion neue Sichtweisen auf die Natur zeigen will. Noch bis Anfang Juli darf die natürliche Wasserwelt gedeihen, dann wird die Fondation wieder trockengelegt.
life.fondationbeyeler.ch